Besucherbergwerk F60 in der Lausitz – Der Titan von Lichterfeld
Reportage:
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1989 – 1991: Bau der F60 durch TAKRAF Lauchhammer (heute TAKRAF GmbH). Abraumförderbrücken sind technische Konstruktionen im Braunkohletagebau. Sie dienen dazu, gewonnenes Fördergut auf dem kürzesten Weg über den offenen Tagebau zu befördern und zu verstürzen.
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Gewicht 11.000 t Stahl
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Diese Brücke ist die letzte von fünf gebauten Seriengeräten.
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Aufstieg auf 74 m Höhe
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Eine Brücke in die Zukunft der Region
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29.000 m3 Abraum konnten maximal in einer Stunde bewegt werden
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Der steile und luftige Weg hinauf
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Das Hauptförderband
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2002: Eröffnung des Besucherbergwerk
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1998: Erwerb der Förderbrücke durch die Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf bei Finsterwalde
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Länge 502 m
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Mit der Flutung entstand der Bergheider See ab 2001
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Am Bergheider See sollen Ferienhäuser, Campingplätze und Badestrände entstehen.
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Besucher bekommen gelbe oder blaue Helme, der Tourguide ist orange behelmt.
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Spitzname der Stahlkonstruktion: "Liegender Eiffelturm der Lausitz". Gesamtlänge: 502 m, Breite 204 m, Höhe knapp 80 m.
Der Gigant ist schon von weitem zu sehen, lange vor Ankunft auf dem Parkplatz. Die ausrangierte Abraumförderbrücke F60 in Lichterfelder bei Finsterwalde im südöstlichen Brandenburg ist mit über einem halben Kilometer Länge eins der größten Bergbaugeräte, das je gebaut wurde. Der Besuch des 11.000 Tonnen schweren Kolosses ist ein Stück Industrie- und Braunkohlegeschichte, denn 1991 war Schluss mit der Arbeit. Über zehn Jahre später im Mai 2002 wurde die Abraumförderbrücke als Besucherbergwerk F60 eröffnet. Für die Erkundung des Riesengeräts werden mehrere Führungen angeboten. Neben Kurzführungen zu verschiedenen Themen und der Nachtlichtführung gibt es den großen Rundgang, für den wir uns entscheiden. Die sehr gemischte Gruppe mit Seniorenpaaren, Fotografen in Kriegsberichterstattungsmontur, diversen Mutti-Vati-Kind- oder Vati-Teeni-Konstellationen bekommt erst die Einweisung, dann die blauen oder gelben Helme, gefolgt von heruntergeratterten Informationen. Schließlich wackelt die behelmte Truppe zur F60. Der ureigene Brandenburgcharme des Tourführers (mit orangenem Helm) entfaltet sich je höher wir kommen. Die Gruppe reagiert wahlweise mit Schmunzeleinheiten, Gelächter oder nimmt es stumpf hin – der is' halt so. Auf dem Weg zur Aussichtsplattform auf fast 80 m Höhe ist jedoch niemand teilnahmslos. Dazu sind die Ausblicke zu dramatisch, die Dimensionen zu beeindruckend. Die F60 schafft es, einem zugleich das Gefühl der stählern-robusten Transformer-Sicherheit und des Ausgeliefertseins zu geben. Es knirscht, es ächzt, es klappert. Das Metall arbeitet. Die Winde stoßen gegen das Ungetüm. Aber Gerd und zahlreiche Besucher können sich nicht irren. Im September 2000 besucht Bundeskanzler Gerhard Schröder die F60, anderthalb Jahre vor der Eröffnung. Seitdem sind viele F60-Interessierte und -Enthusiasten gekommen. Im Mai 2009 waren es insgesamt über eine halbe Million. Sie alle können von der F60 den Terraforming-Wandel einer gesamten Region beobachten. Zum Beispiel die Entstehung des Bergheider See nach seiner Flutung ab September 2001, der eine Größe von 340 Hektar erreichen soll. Am Ende der Tour und nach Abgabe der Helme wird wohlwollend geklatscht. Brandenburger Charme wirkt.
Die Seevision: Im September 2001 begann die Flutung des künftigen Bergheider Sees. Insgesamt soll der See eine Größe von etwa 340 Hektar erreichen. Als Flutungsziel wurde von der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) Ende 2015 angegeben. Das Ostufer des Sees ist der touristischen Nutzung vorbehalten; das Westufer soll der Natur gehören. Am Rand des Sees sind Ferienhäuser und ein Campingplatz geplant, daneben werden Badestrände entstehen.
F60 Besucherbergwerk
Adresse: Bergheider Straße 4, 03238 Lichterfeld. Hauptsaison 16. März bis 31. Oktober, Montag bis Sonntag, täglich von 10–18 Uhr, bis auf Samstag: dann lange Öffnungszeiten und Nachtlichtinstallation von Mai–August bis 22 Uhr, September bis 20 Uhr. Wintersaison 1. November bis 15. März, Mittwoch bis Sonntag von 11–16 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag. Eintritt: Große Führung, Leitstand, Nachtführung – ca. 90 Minuten = 9,50€, Eintritt Infozentrum, Ausstellung, Gelände inklusive. Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche (und weitere Informationen auch zur Anfahrt mit der Bahn und mit dem Pkw) siehe Website.
Lage
Breite 51.585687°, Länge 13.776404°
Terraforming
Terraforming ist die Umformung von anderen Planeten in bewohnbare erdähnliche Himmelskörper mittels zukünftiger Techniken. Planeten oder Monde sollen so umgestaltet werden, dass darauf menschliches Leben mit geringem oder ohne zusätzlichen technischen Aufwand möglich wird. Der Begriff geht auf den Science-Fiction-Roman Collision Orbit von Jack Williamson aus dem Jahre 1942 zurück und wurde später von der Wissenschaft aufgegriffen. Quelle: Wikipedia
THE LINK Tipp
Wir empfehlen eine Stärkung in der "Steigerstube" im ehemaligen Werkstattwagen auf dem F60-Gelände. Wer es deftig mag: unbedingt den Linseneintopf mit Bockwurst bestellen.