MAAT – Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia –  Der Wogenbau

Zu Besuch im eleganten Neubau von Amanda Levete..

Der Wogenbau

Portugal | 

Das 20 Millionen Euro-Museum wurde nach fünfjähriger Bauzeit im Oktober 2016 eröffnet. Die vollständige Eröffnung findet im März 2017 statt.

MAAT

Das 20 Millionen Euro-Museum wurde nach fünfjähriger Bauzeit im Oktober 2016 eröffnet. Die vollständige Eröffnung findet im März 2017 statt.

Bild vergrößern (MAAT)(Abbildung © Hendrik Bohle)
"Ambition shapes our work. We are at our best with clients whose ambition
reaches beyond physicality, functionality and budget; those who want to move
the game on, to transform themselves and create significant and positive
impact beyond the building, on the community and city context", die Selbstbeschreibung von AL_A klingt wie die Idee zur neuen Kunsthalle des MAAT-Komplexes in Lissabon.

MAAT

"Ambition shapes our work. We are at our best with clients whose ambition reaches beyond physicality, functionality and budget; those who want to move the game on, to transform themselves and create significant and positive impact beyond the building, on the community and city context", die Selbstbeschreibung von AL_A klingt wie die Idee zur neuen Kunsthalle des MAAT-Komplexes in Lissabon.

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Auftraggeber war der portugiesische Energiekonzern Fundação Energias de
Portugal (EDP).

MAAT

Auftraggeber war der portugiesische Energiekonzern Fundação Energias de Portugal (EDP).

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Die linear-organischen Formen des Projekts sind je nach Perspektive mal dramatisch ...

MAAT

Die linear-organischen Formen des Projekts sind je nach Perspektive mal dramatisch ...

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... mal kantig ...

MAAT

... mal kantig ...

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... dann wieder schwungvoll ...

MAAT

... dann wieder schwungvoll ...

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... und nie langweilig.

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... und nie langweilig.

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Bei unserem Besuch im Herbst 2016 gab es noch Feinschliffarbeiten für die Eröffnung im Frühjahr 2017.

MAAT

Bei unserem Besuch im Herbst 2016 gab es noch Feinschliffarbeiten für die Eröffnung im Frühjahr 2017.

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Das Dach der Kunsthalle und die Brücke Ponte 25 de Abril.

MAAT

Das Dach der Kunsthalle und die Brücke Ponte 25 de Abril.

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Das begehbare Dach der Kunsthalle mit drei Köpfen.

MAAT

Das begehbare Dach der Kunsthalle mit drei Köpfen.

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Das Dach als Inszenierung und öffentlicher Platz.

MAAT

Das Dach als Inszenierung und öffentlicher Platz.

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AL_A beschreibt es so: "A new public space is formed on the roof of the building. By day,
the roof is a place to meet, with views over the river and across to
the old city. By night, it becomes an outdoor cinema framed by the
romantic panorama of historic Lisbon."

MAAT

AL_A beschreibt es so: "A new public space is formed on the roof of the building. By day, the roof is a place to meet, with views over the river and across to the old city. By night, it becomes an outdoor cinema framed by the romantic panorama of historic Lisbon."

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THE LINK-Autor Jan Dimog und das Treffen der Materialien und Formen der neuen Kunsthalle.

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THE LINK-Autor Jan Dimog und das Treffen der Materialien und Formen der neuen Kunsthalle.

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Blob? Auster? Welle? Für den eleganten Neubau des MAAT – Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia vom britischen Büro AV_A unter der Leitung der Architektin Amanda Levete gibt es viele Spitznamen. Wir hatten Gelegenheit wenige Wochen nach der Eröffnung den Bau von innen zu erkunden, darunter auch Räume und Säle, die noch dem Publikum noch nicht zugänglich waren.

Im Eingangsbereich.

MAAT

Im Eingangsbereich.

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Am Empfang im Innenraum.

MAAT

Am Empfang im Innenraum.

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Gang im unterirdischen Bereich des Museums.

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Gang im unterirdischen Bereich des Museums.

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Eins der Kennzeichen des Neubaus sind die dreidimensionalen Fliesen – eine Referenz an die Handwerkskunst Portugals.

MAAT

Eins der Kennzeichen des Neubaus sind die dreidimensionalen Fliesen – eine Referenz an die Handwerkskunst Portugals.

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Die Fliesen reflektieren den Schimmer des Tejo und das Sonnenlicht.

MAAT

Die Fliesen reflektieren den Schimmer des Tejo und das Sonnenlicht.

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Das dreidimensionale Fliesenkleid.

MAAT

Das dreidimensionale Fliesenkleid.

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Die Plastizität der Fassade eröffnet spannende Formen- und Perspektivenspiele.

MAAT

Die Plastizität der Fassade eröffnet spannende Formen- und Perspektivenspiele.

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"It is the product of the relationship between context (river),
circumstance (high tides) and building (museum). We make explicit
the relationship between the building and the water, taking the steps
down into the river which are immersed at high tide", so AL_A in einer weiteren Projektbeschreibung.

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"It is the product of the relationship between context (river), circumstance (high tides) and building (museum). We make explicit the relationship between the building and the water, taking the steps down into the river which are immersed at high tide", so AL_A in einer weiteren Projektbeschreibung.

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Links im Hintergrund: das Tejo Central.

MAAT

Links im Hintergrund: das Tejo Central.

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Das Industriedenkmal wird seit 2006 als Kulturzentrum und Museum genutzt. Zusammen mit der neuen Kunsthalle bildet das Klinkergebäude den MAAT-Komplex.

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Das Industriedenkmal wird seit 2006 als Kulturzentrum und Museum genutzt. Zusammen mit der neuen Kunsthalle bildet das Klinkergebäude den MAAT-Komplex.

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Das Areal war Teil der Architekturtriennale, die im Dezember 2016 zu Ende gegangen ist.

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Das Areal war Teil der Architekturtriennale, die im Dezember 2016 zu Ende gegangen ist.

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Weich und hart, lyrisch und straff zugleich wölbt sich der Neubau des Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia, kurz MAAT, entlang des Tejo. Für einen kurzen Moment scheint der Bau den Lebensfluss der portugiesischen Hauptstadt zu begleiten, nur um sich selbst genug zu sein. Eigenständig zu sein ohne das Singulär-Geprotze oder in eine deplacierte Peinlichkeitsfalle zu tappen, ist eine Leistung, die AV_A an dieser Stelle souverän und gekonnt gelungen ist. Auftraggeber war die private Kulturstiftung MAAT des Energiekonzerns Energias de Portugal, einer der größten Energieversorger Europas, der außerhalb seines Stammsitzes in Lissabon auch in Spanien, Frankreich, Polen und weiteren Ländern präsent ist. Zum Entwurfsprozess des Neubaus erklärt Amanda Levete im Gespräch mit der Zeitung fundação der Kulturstiftung, dass es zwei Hauptgedanken gab: die Verbindung und der öffentliche Platz. "Wir wollten den Komplex an das Flussufer anschließen und es gleichzeitig in einen öffentlichen Raum verwandeln, so dass hier die Menschen zusammenkommen und es in Besitz nehmen können."
Das tun sie enthusiastisch, erklärt Filipa Sanchez, die Pressesprecherin des MAAT. Zum Einweihungswochenende seien mehrere zehntausend Besucher gekommen. Die Lissabonner hätten den Neubau förmlich umarmt, so Sanchez, durch den sie uns führt. Auch an diesem herbstlich-diesigen Freitagnachmittag strömen viele MAATisten gen Muschel und Hai (weitere Assoziationen und Kosenamen). Zwischen vielbefahrener Avenida Brasilia und dem E-Werk "Tejo Central", dem alten Hauptgebäude des MAAT-Komplexes liegt und schwebt die "New Kunsthalle", so die offizielle Bezeichnung, als Geste und Einladung zugleich. Das Tejo Central ist als ziegelrotes Industriedenkmal ein kantiger Kontrast zum organischen Levete-Wesen. Zusammen formt das Ensemble nun das MAAT. Die neue Kunsthalle ist größtenteils unterhalb der Erde. Strahlend weiße und dreidimensionale Fliesen hüllen das Gebäude ein und sind eine Referenz an die portugiesische Handwerkstradition. Innen wie außen ist beinah jeder Bereich zugänglich. Alles ist im Fluss. Im Innenraum werden die Besucher förmlich in die Oval Gallery hineingezogen. Dort ist die interaktive Installation Pynchon Park der gefeierten französischen Künstlerin Dominique Gonzales-Foerster. Sanchez zeigt uns einzelne Ausstellungsräume und Säle, die erst im Frühjahr 2017 offiziell eröffnet werden. Auch hier im Kern bleibt der Eindruck eines in sich ruhenden Harmoniebaus, der innen das hält, was er außen verspricht. Fehlt nur noch der direkte Anschluss an die umliegenden Stadtquartiere, um den Komplex endgültig einzubinden. Aber daran wird gearbeitet. Der Woge fühlen sich viele Hauptstädter bereits jetzt verbunden.

»Wir wollten den Komplex an das Flussufer anschließen und es gleichzeitig in einen öffentlichen Raum verwandeln.«

Amanda Levete, Architektin

MAAT – Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia

Museum of Art, Architecture and Technology. Adresse: Av. Brasília, Central Tejo, 1300-598 Lisboa. Telefon: (+351) 210 028 130. Mail: maat@edp.pt. Öffnungszeiten 12 bis 20 Uhr, dienstags geschlossen. Eintritt: 5 Euro für alle Ausstellungen mit Ermäßigungen für Studenten, Senioren und Gruppen ab 10 Personen. Weitere Angaben: siehe Website.

Amanda Levete

Die Architektin wurde 1955 in Bridgend, Wales, Großbritannien, geboren. Sie studierte an der Londoner Architectural Association School of Architecture und arbeitete nach ihrem Abschluss bei Architekten wie Alsop & Lyall und YRM Associates. 1989–2008 war sie Partnerin in dem von ihrem späteren Ehemann Jan Kaplický gegründeten Architekturbüro Future Systems. 2009 gründete sie ihre eigene Firma AL_A.

AL_A

Ein preisgekröntes Architekturbüro, das 2009 von RIBA Stirling Preisträgerin Amanda Levete gegründet wurde. Sie und ihre drei Partner Ho-Yin Ng, Alice Dietsch und Maximiliano Arrocet leiten das international tätige Büro. 2011 gewannen sie den Wettbewerb zur Erweiterung des Victoria & Albert Museum in London, das 2017 fertiggestellt werden soll. Das Projekt wird die größte Erweiterung des Hauses in den letzten 100 Jahren. Weitere Projekte sind der Umbau des Galerie Lafayette Haussmann Flagship Stores in Paris, die Projektentwicklung Central Embassy in Bangkok sowie Vorhaben in Southampton und Moskau.

THE LINK Tipp

Os Pastéis da Cândida – Gegenüber des Tejo Centrals hat die Betreiberin Marta Lindas ihren Foodtruck aufgebaut und bietet genau die richtige Stärkung für die Museumsbesuche an: z. B. Pastéis de Massa Tenra de Carne und Empada de Galinha. Was das ist? Beraten lassen, ausprobieren und sich an den selbstgemachten Leckereien erfreuen. Und das alles zu sehr fairen Preisen.