Geschichtspark ehemaliges Zellengefängnis Moabit – Im Lichteck springen
Es rauscht. Auf der mehrspurigen Invalidenstraße. Auf der Heidestraße, die hier auch die Bundesstraße 96 ist. Auf den zahlreichen Schienen im Hauptbahnhof sowieso – wobei der als Turmbahnhof von Meinhard von Gerkan konzipierte Glasbau wie eine Barriere und Abgrenzung zum südlich gelegenen Regierungsviertel zum Entwicklungsgebiet Heidestraße bzw. zur Europacity wirkt. Hier das offiziell Ordentliche mit Kanzleramt und Reichstag, dort im nordöstlichen Teil das Berliner Brachland inmitten der Innenstadt. Nordwestlich jedoch und direkt vor dem Hauptbahnhof befindet sich mit dem Geschichtspark ehemaliges Zellengefängnis Moabit eine Oase, die typisch für Berlins scharfkantiges Nebeneinander ist. Während nebenan groß und tief gebaggert und gebaut wird, steht der Park wie ein monochromer Monolith für einen Aspekt der vielfältigen Geschichte Berlins. Wer hier eintritt, bemerkt: hier ist rauschfreier Raum. Kein Lärm, kein Verkehrsgetöse, die pure Konzentration und Kontemplation, an einem Ort der Freiheitsstrafe. Bürgerpark trifft Geschichtsplatz.
Geschichtspark ehemaliges Zellengefängnis Moabit
Planung durch glaßer und dagenbach. Fertigstellung: 2006. Größe: 28.000 Quadratmeter, Bausumme: 3,1 Mio. Euro. Auftraggeber / Bauherr: Bezirksamt Mitte von Berlin und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin. Adresse: Invalidenstraße 55, 10557 Berlin