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U-Bahnhof Brandenburger Tor – U-Stummel
Zoom: Berliner, Exilwestdeutsche und Architekturkritiker meckern gerne über die "Touri-Orte" in der Hauptstadt. Allet zu steril, zu sauber, zu "touri-mäßig". Der U-Bahnhof Brandenburger Tor ist so einer dieser Bäh-Plätze. Tatsächlich wurde lange über Sinn und Unsinn der Stummel-Linie U55 mit seinen insgesamt drei Bahnhöfen gestritten. Nun ist der von Ingrid Hentschel und Prof. Axel Oestreich entworfene (in Zusammenarbeit mit artus Architekten) U-Bahnhof Brandenburger Tor seit acht Jahren fertiggestellt – und was ist? Ja, er ist ziemlich einsam und touri-mäßig. Denn bis auf die paar Gäste aus aller Welt, die hier aus Zufall landen, herrscht brandenburgische Bahnhofsruhe. Zwischendurch räuspert sich jemand und starrt eine Wand bzw. die Dauerausstellung zum Brandenburger Tor und zur Berliner Mauer an. Auf diese Weise erfahren die Weltbesucher viel über Berlins Geschichte – wortwörtlich, wenn sie die U55 gen Bundestag und Hauptbahnhof nehmen. Während die einen mosern, erleben Berlingäste in Architektur gebettete Geschichte. Dit echte Berlin jedoch ist woanders. Da passt der Slogan des Projekts U5 bei dem die U5 mit der U55 miteinander verbunden werden: Für mehr Mittendrin. Und mehr Hönow.
U-Bahnlinie 55
Die Linie U55 ist eine Strecke der Berliner U-Bahn vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof, die am 8. August 2009 eröffnet wurde. Diese bisher nur 1,8 Kilometer lange Strecke ist Bestandteil der auch als "Kanzler-U-Bahn" bezeichneten Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 vom Alexanderplatz nach Westen. Nach Bau und Inbetriebnahme der Strecke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor wird die Linie U55 voraussichtlich 2020 in der Linie U5 aufgehen (Wiki).