Mondrian bis Dutch Design, II.: Boogie-Woogie-Glück – Architektur in Den Haag
Den Haag. Niederlande. Architektur, Möbeldesign und Möbel von De Stijl haben Weltruhm erlangt. 2017 ist es 100 Jahre her, dass sich die Kunstbewegung um die Maler und Architekten Piet Mondrian, Theo van Doesburg, Cornelis van Eesteren und Gerrit Rietveld formte. Die Niederlande zelebrieren das Jubiläumsjahr unter dem Motto "Mondrian bis Dutch Design. 100 Jahre De Stijl". Eine Reise in drei Städte, in denen die Protagonisten der Kunstbewegung gewirkt haben. Teil 2: das Gemeentemuseum Den Haag mit der umfassenden Ausstellung "Die Entdeckung von Mondrian".
Kunstland Holland hat Rembrandt, Vermeer, Van Gogh. „Auch Piet Mondrian gehört in diese Liga. Ein typisch niederländischer Künstler mit internationalem Flair, dessen Werk bis heute neue Künstlergenerationen inspiriert“, so Gemeentemuseum Den Haag-Direktor Benno Tempel in seiner Grußbotschaft zur Ausstellung „Die Entdeckung von Mondrian“. Vom Moment seines Erscheinens, so Tempel weiter, wurde die Kunstgeschichte neu geschrieben und veränderte die Welt maßgeblich. Folgerichtig heißt der Ausstellungskatalog „Der Mann, der alles veränderte“. Wie passend, dass die Schau in einem Art-déco-Komplex gezeigt wird, dessen Architekt als Vater der modernen Architektur in den Niederlanden gilt: Hendrik Petrus Berlage (1856–1934).
Das Gemeentemuseum, meine zweite Station auf der Mondrian to Dutch Design-Tour nach dem Start in Leiden, mit der weltweit größten Mondrian-Sammlung präsentiert das Leben und Schaffen des Ausnahmekreativen und das De Stijl-Werk mit vier Sonderausstellungen. Zu sehen sind die frühen Landschaftsmalereien, Stillleben und Portraits von Mondrian, wo sich seine Variationsstärke zeigt. So arbeitete er nacheinander im Stil des Symbolismus, Impressionismus und Pointillismus. Kurz danach wandelte sich seine künstlerische Ausdrucksweise erneut. Sie wurde grell. Die Farben knallen. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte er sich weiter: einfache, geometrische Formen, horizontale und vertikale Linien, die Primärfarben Rot, Blau und Gelb. Die Aufteilung seiner Schaffensphasen korrespondiert gut mit der Aufteilung der Räume und Säle. Mal erhalten die Exponate viel Luft und (Raum)Leere, dann wieder erscheinen sie dicht, hektischer, expressiver, z. B. in den letzten vier Jahren seines Lebens von 1940–1944 in New York. Einige Jahre zuvor haben die Nazis seine Kunst als entartet verleumdet. Im Big Apple experimentiert er weiter mit Linien, Horizontalen und Vertikalen. Doppellinien bedeuten Dynamik. New York inspiriert ihn. Dort beginnt er auch die Arbeit an dem berühmten „Victory Boogie Woogie“. In der Ausstellung heißt es dazu:
"Victory Boogie Woogie wird in den folgenden Jahren zu einer Ikone der Moderne, der Freiheit und der abstrakten Kunst. Es ist nicht nur der Schlusspunkt des Oeuvres eines der bedeutendsten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts, sondern auch der unbestrittene Höhepunkt."
"The Hague's central station is upgraded into a modern multi-modal terminal, an integrated hub where all the city's public transport converge. Clarity of organization, transparency and four-sidedness were the guiding principles when designing the station concourse. Transparency was achieved by means of four glass facades and a roof of glass and steel ... The terminal is to be the throbbing heart of the new central area of The Hague."
Benthem Crouwel Architects
Unsere redaktionell unabhängige Recherche wurde vom Niederländischen Büro für Tourismus & Convention (NBTC) zusammen mit Den Haag Marketing ermöglicht.