Düsseldorf. Deutschland. Anzeige. In der Rubrik Zoom zeigen wir Architekturalltag und Stadtkuriositäten, Merkwürdigkeiten und Meisterhaftes – erzählt mit einem Bild. Im Rahmen unserer Reihe THE LINK to #urbanana richten wir den Fokus auf die Düsseldorfer Haniel-Garage, Deutschlands erstem Parkhaus nach dem Krieg. Erbaut wurde der international geschätzte Bau von einem der einflussreichsten Architekten der 1950er und -60er-Jahre in Deutschland: Paul Schneider-Esleben (P.S.E.).
Denke ich mir das ganze Fahnengeflatter und die Leuchtreklamenorgie einmal weg, bekomme ich eine Ahnung von der unglaublichen Leichtigkeit und Transparenz der ersten bundesdeutschen Groß-Garage. Errichtet wurde das damals noch öffentliche Parkhaus mit 500 PKW-Stellplätzen. Anfang der 1950er Jahre eine Sensation! Die Wirtschaft brummte und mit ihr die Autos. Die Stadtplaner und Architekten der Nachkriegsmoderne setzten voll auf die autogerechte Stadt. In Düsseldorf errichtete P.S.E. ganz nach US-amerikanischem Vorbild gleich noch ein kleines Motel neben seinen filigranen Glaskasten. In dem aufgeständerten Bau befanden sich zwölf Gästezimmer und ein Restaurant. Darunter gab es Platz für weitere Autos. Heute gibt es hier nur noch Ente süß-sauer im Chinarestaurant. Das gesamte Ensemble steht weger seiner architekturhistorischen Bedeutung bereits seit 1985 unter Denkmalschutz. Die viergeschossige Hochgarage ist zart gerahmt und voll verglast. Ihre beiden außenliegenden Auffahrtsrampen hängen lässig leicht von den auskragenden Beton-Dachträgern. Die Haniel-Garage ist nicht nur als zeitgenössischer Funktionsbau zu sehen, sondern als ein klares Statement der damals noch jungen Landeshauptstadt in eine international vernetzte Zukunft.