THE LINK to #RuhrKunstMuseen – Offenheit und Offenlegung
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So expressiv das Spannbeton-Faltwerkdach des Sitzungstrakts des Rathauses von Marl ist, so zart, empfindsam und bescheiden wirkt das Skulpturenmuseum Glaskasten darunter mit seiner Rundumverglasung. Das gesamte, als Stadtkrone von den niederländischen Architekten van den Broek und Bakema konzipierte Areal war als selbstbewusste Landmarke auch im Wettbewerb mit anderen Städten der Metropole Ruhr und als Mittelpunkt des neu entstehenden Marls in den 1950er-Jahren gedacht. Mit Beginn der Arbeiten verwendete man einen bestimmten Prozentsatz der Baukosten für Kunstankäufe und baute so eine Sammlung mit Groß- und Kleinskulpturen renommierter Künstler des 20. Jahrhunderts für den Außenbereich auf. Dieser Punkt, innen und außen, Zugänglichkeit und Offenheit, beschreibt zugleich das Konzept des Museums, das sich nicht abschottet, sondern seine Ausstellungsfläche auf und um den Creiler Platz erweitert hat. Heute stehen über 70 Kunstwerke außerhalb des Glaskastens. Neben Skulpturen, Objekten und Installationen sind die Neuen Medien ein Fokus des Museums. Nicht mehr so frisch ist hingegen die sichtbar gealterte Architektur der Nachkriegsmoderne, die ihrerseits wie ein Exponat wirkt und stellvertretend für den Geist des Aufbruchs und der Zukunftsgläubigkeit steht.
Openness and disclosure
Transparency and accessibility – that is what the architecture of the Skulpturenmuseum Glaskasten, which displays art in the form of over 70 works on and around Creiler Platz, represents.
As expressive as the pre-stressed concrete and folding roof of the meeting wing of Marl’s city hall is, the Skulpturenmuseum Glaskasten (the “glass box sculpture museum”), with its all-over glazing, looks very delicate and modest below. The whole area, designed as a crown for the city by the Dutch architects van den Broek and Bakema, was, as a confident landmark, also in competition with other cities of the Ruhr metropolitan area, and was conceived of as the middle point of the newly arisen Marl of the 1950s. When work began, a certain percentage of the building costs was used for art acquisitions, and thus a collection was created with large and small sculptures by renowned artists of the twentieth century for the outside of the museum. This point, inner and outer, accessibility and openness, also describes the museum’s concept, that it does not shield itself from the outside world, but rather it has extended its exhibition spaces on and around Creiler Platz. Today, over 70 artworks stand outside of Glaskasten. Along with sculptures, objects, and installations, new media are also a focus of the museum. However, the visibly aged, modernist architecture of the postwar period is no longer so fresh; it looks like an exhibit itself, standing for the spirit of new beginnings and belief in the future.
Skulpturenmuseum Glaskasten
ist Teil der dichten Museumslandschaft der Metropole Ruhr und des Netzwerks der RuhrKunstMuseen. Es besteht aus zwanzig Kunstmuseen und wurde anlässlich des europäischen Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 gegründet. Das Netzwerk steht für eine Museumslandschaft mit nationaler und internationaler Ausstrahlung und der weltweit größten Dichte moderner Kunst. Der Schwerpunkt liegt auf der Kunst vom 19. Jahrhundert über die Moderne bis zur Gegenwart. Über fünfzehn Städte hinweg erstreckt sich ein zusammenhängendes Netz von hochkarätigen Sammlungen, untergebracht in Industriebauten, Schlössern, herausragenden Architekturen der Nachkriegsjahrzehnte und spektakulären Neubauten.
Adresse und Öffnungszeiten
Creiler Platz, Rathaus, D-45768 Marl. Di.–Fr. 11–17 Uhr, Sa. und So. 11–18 Uhr.
Architekten
Johan Hendrik van den Broek und Jacob Berend Bakema, 1967/1982 (Rathaus/Museumseröffnung)