Eröffnung und Book Release von Duett der Moderne - Ein Fest für das doppelte Berlin
Ausstellung:

Ein Museum im Zentrum Berlins, über 100 Gäste, ein Buch und eine Ausstellung – und mittendrin Fotokunst und die Nachkriegsmoderne der Hauptstadt. Am 6. März 2025 öffnete das Mitte Museum die Türen für das „Duett der Moderne“. Die Schau präsentiert die Fotografien von Bettina Cohnen und beleuchtet die Architektur der Berliner Nachkriegsquartiere Hansaviertel und Karl-Marx-Allee aus zwei Perspektiven. Die Künstlerin fotografierte 2022 und 2024 Menschen in den berühmten Wohnvierteln in ihren Wohnungen. In acht Bildserien mit über 80 Aufnahmen portraitiert sie die Wohnungen und deren Bewohnerinnen und Bewohner – in all ihrer Vielfalt, Komplexität und Intimität.
Dieser aktuellen Perspektive stehen historische Fotografien gegenüber, die den Zustand der späteren Wohnareale in den frühen 1950er-Jahren dokumentieren. Mit der Trümmerbeseitigung nach dem Zweiten Weltkrieg ging eine systematische fotografische Erfassung durch die Berliner Verwaltung einher. Ihre eindringlichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen eine Stadt zwischen Zerstörung und Neubeginn. Dieser Ausstellungsteil heißt „Visionen für den Wiederaufbau in einer geteilten Stadt“. Gezeigt wird die Ausstellung in der prachtvollen Aula in einem der ältesten erhaltenen Schulgebäude Berlins. Nach den Entwürfen von Stadtbaurat Adolf Gerstenberg und Baumeister Petersen im Stil des Historismus 1866 errichtet, diente das Backsteingebäude ursprünglich als 32. Gemeindeschule. Nach der Sanierung 2016 steht das Gebäude unter Denkmalschutz und beherbergt das Regionalgeschichtliche Museum für die Berliner Bezirke Mitte, Tiergarten und Wedding.
Begleitend zur Ausstellung entstand die Publikation „Duett der Moderne. Hansaviertel & Karl-Marx-Allee, Berlin“, herausgegeben von Jan Dimog und Hendrik Bohle und erschienen beim Deutschen Kunstverlag. Das Buch enthält die in der Ausstellung gezeigten Fotografien von Bettina Cohnen sowie Gastbeiträge von Dr. Ursula Kleefisch-Jobst (Forum Baukultur Nordrhein-Westfalen), Karen Grunow (Kunsthistorikerin und Journalistin) und Dr. Christoph Rauhut (Leiter des Landesdenkmalamtes Berlin), die auch bei der Buchpräsentation und dem Gespräch dabei waren. Marie Bruun Yde, Redakteurin der Zeitschrift „Bauwelt“ führte durch eine Diskussion über Stadtentwicklung, Wohnkultur und den Einfluss der Architektur auf den Alltag – ein Austausch, der zeigte, wie präsent diese Themen geblieben sind.
Mit Kanapees und Petit Fours, begleitet von den Jazzklängen von Max Nauta und Sungjun Ko, bot der Abend Raum für anregende Gespräche. Architektur, Fotografie und Stadtgeschichte waren nicht nur in den Vitrinen und den Schautafeln präsent, sondern setzten sich im Austausch der Gäste fort – unter dem beeindruckenden Leuchter der Aula, eingerahmt von einer klar strukturierten Ausstellungsgestaltung.
Laufzeit, Öffnungszeiten, Adresse
Die Ausstellung „Duett der Moderne“ ist Teil des europäischen Monats der Fotografie (EMOP Berlin) und läuft vom 7. März bis zum 14. September 2025. Sie ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, samstags geschlossen. Der Eintritt ist frei. Adresse: Mitte Museum, Pankstr. 47, 13357 Berlin.
Duett der Moderne / Duet of Modernism
Hansaviertel und Karl-Marx-Allee, Berlin. Fotografien von Bettina Cohnen.
Jan Dimog und Hendrik Bohle (Herausgeber)
Mit Texten von Dr. Christoph Rauhut, Dr. Ursula Kleefisch-Jobst, Karen Grunow
Deutscher Kunstverlag, dt./engl., 128 Seiten, 80 Bilder, 30 Euro. ISBN 978-3422802827
Karte mit den Bauwerk(en)
Interaktive Karte mit Bauwerke(n):
Atriumhäuser (Arne Jacobsen [Berlin-Tiergarten] ; 1957–1958) |