Platz der Grundrechte
Bauwerk :

Platz der Grundrechte
Eingeweiht im Jahr 2005, ist der Platz nicht nur ein Geschenk der Stadt anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Bundesverfassungsgerichts, sondern auch ein starkes Symbol für Karlsruhes besondere Rolle als Sitz nationaler Rechtsprechung. Die Installation greift eine fundamentale Frage auf: Was ist Recht – und was ist Unrecht?
Die Schilder erinnern an Verkehrsschilder, doch statt Wegbeschreibungen geben sie Denkanstöße. Auf der einen Seite stehen Aussagen von Juristen, Richtern und Intellektuellen zur Natur des Rechts, auf der anderen Seite berichten Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, über ihre Perspektive auf Unrecht. Dieser unmittelbare Kontrast macht erfahrbar, dass Recht nie absolut ist, sondern von Interpretation und Lebensrealität geprägt wird.
Doch das Kunstwerk beschränkt sich nicht auf diesen Platz: Eine dezentrale Version mit weiteren 24 Schildern steht an symbolträchtigen Orten in Karlsruhe, die in öffentlichen Foren bestimmt wurden. Ob am ehemaligen Ständehaus oder an anderen geschichtsträchtigen Plätzen – die Installation verändert den Blick auf die Stadt und regt dazu an, über die Fragilität von Gerechtigkeit nachzudenken.
Der Platz der Grundrechte ist weit mehr als eine Kunstinstallation – er macht Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die feine Grenze zwischen Recht und Unrecht unmittelbar erfahrbar.