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von der Koelnmesse zum Mediapark – Colonias Cluster
Zur englischen Version: hier.
Wer das erste Mal nach Köln kommt, sieht eine wirre Vielgestalt, den ein ziemlich breiter Fluss durchpflügt. Das Puzzlegesicht besteht aus Relikten der Römerzeit, 1950er-Jahre-Filigranität, Glas-Stahl-Türmen, Hochherrschaftlichem mit doppelgeschossigem Giebel und diesem schwarzen Kirchenkoloss, der sich gewaltig emporwuchtet, egal von welcher Perspektive man gen Domplatte schaut. In alle Ewigkeit, amen. Festzementiert. Ausgehärtet. Unbeweglich. Denkste. Denn selbst am und um diesen Gotikgiganten wird gebaut, justiert, erweitert.
Um dem Wimmelbildinfarkt vorzubeugen, empfehle ich Bahnreisenden den Ausstieg am Bahnhof KölnMesse/Deutz (Autofahrer, die sich dem Knäuel-Ritt namens Kölnverkehr entziehen wollen, sollten ebenfalls hier parken). Trauen Sie sich, denn dann macht dieser Ort einen auf urban-rheinisches Landschaftsgemälde. Nachdem Sie erahnen wie gewaltig groß das Messegelände ist und am KölnTriangle vorbei sind und an der Kaiser Wilhelm-Reiterstatue stehen, könnte Ihnen dieses kölnungewöhnliche Adjektiv in den Sinn kommen: schön! Mit Ausrufungszeichen. Damit dieses Wohlwollen weiterschwebt, geht es weiter mit dem M&M-Rundgang. Dieser hat ein wenig mit der Via Culturalis zu tun, dem geistlich-kulturell-politischen Herzstück und mehr mit der Via Sacra, dem großen Rundweg am Rande der Kölner Altstadt, in der man Köln als mittelalterliche Großstadt nachfühlen kann. Der M&M-Gang startet mit der Messe und endet am Mediapark und ist nicht immer die Schokoseite der viertgrößten Stadt Deutschlands, aber ganz sicher eine der architektonisch spannendsten. Garantiert? Nö, dazu gibt es einfach zu viel zu sehen, zu große Ablenkungen, zu vibrierendes Gedröhne. Cluster sind Gruppen, Anhäufungen, ein Schwarm. Die Architektur-Agglomeration ist enorm. Für Besuchende hat das XXL-Gewimmel auf XXS-Areal ein Vorteil: in dieser dichtgedrängten Clusterstadt war man eben noch in der Römerzeit und im nächsten Moment in den Planungen der Koelnmesse 3.0. In der Musik steht das Wort Cluster für ein Klanggebilde, dessen Töne nahe beieinanderliegen. Köln, Du hörst Dich gut an.
KölnMesse: Mega und kommende Möglichkeiten
Rhein: Panorama und (Stadt)Pracht
Hauptbahnhof: Anreise und Aufbruch
MediaPark: Multi und mehr
Home und Hotels
Koelnmesse
Die 1924 von Konrad Adenauer gegründete Koelnmesse sorgt jedes Jahr für mehr als eine Milliarde Euro Umsatz in Köln und der Region. Sie ist in mehr als 100 Ländern weltweit vertreten. Die Koelnmesse ist Messeplatz Nr. 1 für zahlreiche Branchen. Besucher und Aussteller aus der ganzen Welt kommen nach Köln, um auf dem sechstgrößten Messegelände der Welt Produkte und Trends zu präsentieren und weltweit Geschäfte zu machen. Die Koelnmesse organisiert und betreut jedes Jahr rund 80 Messen, Ausstellungen, Gastveranstaltungen und Special Events in Köln und in den wichtigsten Märkten weltweit. Für mehr als 25 Branchen stellen diese Veranstaltungen die Weltleitmessen dar. An den Veranstaltungen der Koelnmesse nehmen mehr als 50.000 ausstellende Unternehmen aus 127 Ländern sowie rund 3 Millionen Besucher aus 210 Staaten teil. Rund 2.000 Kongress-Veranstaltungen mit mehr als einer Million Besucher finden darüber hinaus in den von der KölnKongress GmbH, einer Tochtergesellschaft von Stadt Köln und Koelnmesse, betriebenen Congress-Centren Nord und Ost der Koelnmesse sowie weiteren Kölner Locations wie dem Tanzbrunnen und dem Festhaus Gürzenich statt, viele davon als Rahmenveranstaltungen zu Messen. Während des Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit stieg die „Rheinische Messe“ zum Welthandelsplatz auf. Der Koelnmesse-Konzern besteht aus der Koelnmesse GmbH mit zehn ausländischen Tochtergesellschaften und der Koelnmesse Ausstellungen GmbH. Sie ist rechtlich und wirtschaftlich selbstständig und beschäftigt weltweit über 780 Mitarbeiter*innen.
MediaPark
ein überwiegend für Medien konzipierter Gewerbepark im Kölner Stadtteil Neustadt-Nord und war das größte städtebauliche Projekt in Köln Ende des 20. Jahrhunderts. Beginn der Planung war 1987, Fertigstellung 2004. Das Areal ist oberirdisch autofrei. Die Gebäude 1 bis 8 sind sternförmig um einen zentralen Platz angeordnet. 1990: erster Spatenstich für den Bau der ober- und unterirdischen Erschließungsanlage. Übersicht der Architekten: Städtebaulicher Entwurf: Zeidler Grinnell Architekten (Wettbewerb 1987/88). Architekten Brücke, Ringumfahrt und zentrale Tiefgarage: Arbeitsgemeinschaft Zeidler/Baugruppe Köln. Architekten Platz & Seitenstraßen: Arbeitsgemeinschaft Zeidler/Baugruppe Köln. Landschaftsarchitektur Park & See: Jürgen Schubert mit Arbeitsgemeinschaft Zeidler/Baugruppe Köln. Fläche: 20 ha: 10 ha Erschließungsanlagen und bebaute Flächen, 10 ha Grünanlage und See. Bruttogeschossfläche: ca. 174.000 Quadratmeter. 250 Unternehmen mit etwa 5.000 Arbeitsplätzen. 200 Wohnungen, etwa 4,5 Millionen Besucher jährlich. Gesamtinvestitionskosten: 700 Mio. Euro
KölnTriangle
Adresse: Ottoplatz 1. 50679 Köln. Die Öffnungszeiten der Aussichtsplattform auf über 100 Meter Höhe: 1. Oktober-30. April: werktags von 12-20 Uhr, sonst 10–20 Uhr. Vom 1. Mai-30. September: werktags 11-23 Uhr, sonst 10-23 Uhr
THE LINK Tipp
Wir haben bei unseren Recherchen in mehreren Hotels übernachtet und empfehlen das Hotel NH Collection Köln Mediapark und das Hotel Chelsea. Ersteres ist Teil des KölnTurm-Komplexes von Jean Nouvel und ein kühl-schlichtes Businesshotel. Ein großer Pluspunkt ist die Lage inmitten des MediaParks. Eins unserer Lieblingsunterkünfte in Köln ist das Hotel Chelsea mit seinem individuell-charmanten Charakter. Das 39 Zimmer-Hotel hat sich in den 30 Jahren seines Bestehens zu einem Kunst-Hotel entwickelt. Die Zimmer sind unter anderem mit Werken von Martin Kippenberger, Andreas Schulze und Georg Dokoupil ausgestattet. Auch das Äußere des Chelsea ist ein Kunstwerk. Seit dem Umbau 2001 wächst aus dem schlichten 1960er-Jahre-Baukörper ein dekonstruktivistisches Falt- und Knickdach – Landmark und Orientierungspunkt des Komponisten- und Belgischen Viertels. Zu recht. Ebenso fester Bestandteil des Hauses ist das Café Central mit guter Hausmannskost und den buttrigsten Frühstücks-Croissants ever – lecker! Adresse: Hotel Chelsea Jülicher Str. 1, 50674 Köln