Messner Mountain Museum Firmian –  Der Zauberberg

Auf Reisen / Reportage:

Ein puristisch-historisches Gesamtkunstwerk auf dem Berg..

Der Zauberberg

Kunst (am Bau) — Italien | 

Südtirols Erbe an Burgen und Schlössern ist reich. Eines der mächtigsten Bollwerke aus dem späten Mittelalter erhebt sich im Südwesten von Bozen auf einem Felsplateau über der Etsch und der Schnellstraße nach Meran. Schloss Sigmundskron, ein geschichtsträchtiger Ort und lange eine verfallende Festung, hat zu einem neuen Leben gefunden, seit die Südtiroler Landesregierung gegen heftige Widerstände Reinhold Messner hier ein Bergmuseum einrichten ließ. Mit rund acht Millionen Euro hat der Südtiroler Baumeister Werner Tscholl, berühmt für sein Bauen auf Gebautem, die Mauern gefestigt und mit behutsamen Einbauten, die nirgends die markante Silhouette von Sigmundskron stören, mehr als tausend Quadratmeter Ausstellungsfläche geschaffen. Der puristische Einsatz von Glas und Stahl, oft mit edel rostenden Oberflächen aus Corten, verträgt sich vorzüglich mit den groben Blöcken des alten Mauerwerks. Alles verschraubt, nichts verschweißt, denn der Architekt will, dass ein Rückbau ohne Schäden möglich ist. Reinhold Messner hat auf Sigmundskron das Herzstück seiner sechs über Südtirol verteilten Messner Mountain Museums erschaffen. Im Marketing wohl bewandert, hat er dafür den alten Namen der Burg gewählt, weil Firmian sich von fremden Zungen besser aussprechen lässt.
"Der verzauberte Berg" hat Messner MMM Firmian genannt. Der leidenschaftliche Sammler möchte mit ausgesuchten Exponaten davon erzählen, wie die Berge den Menschen berühren und verändern. Religiöse Artefakte, Zeugnisse des Alpinismus, Gemälde, Plastiken und Fotos schaffen mit der alten und neuen Architektur auf Schloss Sigmundskron ein Gesamtkunstwerk, das bestimmt verzaubern kann.

Mit bis zu fünf Meter starken Mauern ließ Herzog Sigismund sein nach ihm benanntes Lieblingsschloss um 1475 schützen. Das weitläufige Gelände und die Türme der Festung auf dem Porphyrfelsen über Bozen bieten viel Platz für die Auswahl aus Reinhold Messners riesiger Sammlung.

Buddha vor Burg

Mit bis zu fünf Meter starken Mauern ließ Herzog Sigismund sein nach ihm benanntes Lieblingsschloss um 1475 schützen. Das weitläufige Gelände und die Türme der Festung auf dem Porphyrfelsen über Bozen bieten viel Platz für die Auswahl aus Reinhold Messners riesiger Sammlung.

Bild vergrößern (Buddha vor Burg)(Abbildung © Ludwig Moos)
Gleich beim Eingang, mit dem Haus für den Ticketshop und Wohnungen der Wärter, schlägt Architekt Werner Tscholl den gestalterischen Grundton seiner Einbauten an. Schlichte Formen und Oberflächen aus Cortenstahl, dessen sanfter Rostton sich dem Porphyr der alten Mauern gut anpasst.

Minimalismus vor Mauern.

Gleich beim Eingang, mit dem Haus für den Ticketshop und Wohnungen der Wärter, schlägt Architekt Werner Tscholl den gestalterischen Grundton seiner Einbauten an. Schlichte Formen und Oberflächen aus Cortenstahl, dessen sanfter Rostton sich dem Porphyr der alten Mauern gut anpasst.

Bild vergrößern (Minimalismus vor Mauern.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Auf dem hügeligen Areal von 14 000 Quadratmetern innerhalb der Mauern ziehen immer wieder zeitgenössische Plastiken, religiöse Skulpturen oder archaische Figuren die Blicke auf sich, wie hier der Inukshuk, das Wegzeichen der kanadischen Ureinwohner.

Überraschende Begegnung.

Auf dem hügeligen Areal von 14 000 Quadratmetern innerhalb der Mauern ziehen immer wieder zeitgenössische Plastiken, religiöse Skulpturen oder archaische Figuren die Blicke auf sich, wie hier der Inukshuk, das Wegzeichen der kanadischen Ureinwohner.

Bild vergrößern (Überraschende Begegnung.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Erste Station auf dem weiten Rundkurs durch MMM Firmian ist ein Haus für Bilder, die ansonsten thematisch verteilt in fünf Türmen zu sehen sind. Nur Schrauben halten den Bau aus Stahl und Glas zusammen.

Einladung zur Kunst.

Erste Station auf dem weiten Rundkurs durch MMM Firmian ist ein Haus für Bilder, die ansonsten thematisch verteilt in fünf Türmen zu sehen sind. Nur Schrauben halten den Bau aus Stahl und Glas zusammen.

Bild vergrößern (Einladung zur Kunst.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Bis auf das Kino schließt sich keiner der Neubauten, ob angelehnt an die Mauern der Festung oder eingesenkt in ihre Türme, nach außen ab. Auf allen Etagen öffnet sich der Blick auf Sigmundskron oder die Landschaft ringsum.

Blickachsen.

Bis auf das Kino schließt sich keiner der Neubauten, ob angelehnt an die Mauern der Festung oder eingesenkt in ihre Türme, nach außen ab. Auf allen Etagen öffnet sich der Blick auf Sigmundskron oder die Landschaft ringsum.

Bild vergrößern (Blickachsen.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Malerei von der Romantik bis in die Moderne erzählt von der Begegnung der Europäer mit den Bergen. Einen nie gesehenen Zugang zu den höchsten Gipfeln schaffen hochauflösende Satellitenaufnahmen, die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt detailgenau in dreidimensionale Bilder umgerechnet wurden.

Bilder vom Berg.

Malerei von der Romantik bis in die Moderne erzählt von der Begegnung der Europäer mit den Bergen. Einen nie gesehenen Zugang zu den höchsten Gipfeln schaffen hochauflösende Satellitenaufnahmen, die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt detailgenau in dreidimensionale Bilder umgerechnet wurden.

Bild vergrößern (Bilder vom Berg.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Gitter aus Streckmetall verleihen den weitläufigen Verbindungen zwischen den Ausstellungsorten eine leichtgewichtige Transparenz.

Stege und Brücken.

Gitter aus Streckmetall verleihen den weitläufigen Verbindungen zwischen den Ausstellungsorten eine leichtgewichtige Transparenz.

Bild vergrößern (Stege und Brücken.)(Abbildung © Ludwig Moos)
In allen Türmen ist die Berührung der Einbauten mit der alten Substanz auf ein Minimum beschränkt.

Behutsamer Eingriff.

In allen Türmen ist die Berührung der Einbauten mit der alten Substanz auf ein Minimum beschränkt.

Bild vergrößern (Behutsamer Eingriff.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Keines der 137 Stahlfenster in Firmian gleicht dem anderen, wo immer möglich fassen sie einen Ausblick besonders ein. Hier auf den ältesten Teil der Burg, der nicht besucht werden darf.

Blicköffner.

Keines der 137 Stahlfenster in Firmian gleicht dem anderen, wo immer möglich fassen sie einen Ausblick besonders ein. Hier auf den ältesten Teil der Burg, der nicht besucht werden darf.

Bild vergrößern (Blicköffner.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Begehbare Glasböden im Weißen Turm, dem Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, erlauben tiefe Einblicke in die Konstruktion der Treppen und Plattformen.

Achtsame Schritte.

Begehbare Glasböden im Weißen Turm, dem Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, erlauben tiefe Einblicke in die Konstruktion der Treppen und Plattformen.

Bild vergrößern (Achtsame Schritte.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Entdeckt bei Ausgrabungen im Gelände der Burg haben die 7000 Jahre alten Knochen einer Frau ihren Platz im Weißen Turm gefunden, dessen Exponate sich der Geschichte von Sigmunskron widmen. Für diesen Teil der Ausstellungen ist Messner nicht zuständig.

Archäologischer Fund.

Entdeckt bei Ausgrabungen im Gelände der Burg haben die 7000 Jahre alten Knochen einer Frau ihren Platz im Weißen Turm gefunden, dessen Exponate sich der Geschichte von Sigmunskron widmen. Für diesen Teil der Ausstellungen ist Messner nicht zuständig.

Bild vergrößern (Archäologischer Fund.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Silvio Magnago, fast dreißig Jahre an der Spitze der Bozener Landesregierung, hat viel für Südtirols Autonomie erreicht, seit er 1957 mehr als 30 000 Landsleute auf Schloss Sigmundskron zur ersten Großdemo versammelte. Seinen Platz im Weißen Turm verdankt er nicht Reinhold Messner, gegen dessen Museumskonzept er sich wie eine große Mehrheit der nationalkonservativen Südtiroler ausgesprochen hat. Wohl auch, weil Messner sich als Regionalist, Europäer und Weltbürger versteht.

Legendärer Landeshauptmann.

Silvio Magnago, fast dreißig Jahre an der Spitze der Bozener Landesregierung, hat viel für Südtirols Autonomie erreicht, seit er 1957 mehr als 30 000 Landsleute auf Schloss Sigmundskron zur ersten Großdemo versammelte. Seinen Platz im Weißen Turm verdankt er nicht Reinhold Messner, gegen dessen Museumskonzept er sich wie eine große Mehrheit der nationalkonservativen Südtiroler ausgesprochen hat. Wohl auch, weil Messner sich als Regionalist, Europäer und Weltbürger versteht.

Bild vergrößern (Legendärer Landeshauptmann.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Die Spiritualtät, die von den Bergen kommt, wird recht großzügig ausgelegt. Nach fünf Jahren als Abgeordneter der Grünen im Europaparlament mag Messner sich dem Schutzpatron der Tiere und der Natur besonders verbunden fühlen. Und immerhin empfing Franz von Assisi seine heiligen Wundmale auf einem Felsen bei Arezzo.

Franziskus unter Ölbäumen.

Die Spiritualtät, die von den Bergen kommt, wird recht großzügig ausgelegt. Nach fünf Jahren als Abgeordneter der Grünen im Europaparlament mag Messner sich dem Schutzpatron der Tiere und der Natur besonders verbunden fühlen. Und immerhin empfing Franz von Assisi seine heiligen Wundmale auf einem Felsen bei Arezzo.

Bild vergrößern (Franziskus unter Ölbäumen.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Im Rondell Nord sind rund um eine Gebetsmühle Verkünder aus dem Himalaya und ihre Schüler versammelt.

Religionsstifter aus den Bergen.

Im Rondell Nord sind rund um eine Gebetsmühle Verkünder aus dem Himalaya und ihre Schüler versammelt.

Bild vergrößern (Religionsstifter aus den Bergen.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Aufgehängt an Mauer und Fels halten Stahlseile seit 2016 eine abgestufte Box mit Metallverkleidung in der Schwebe. Drinnen finden vierzig Zuschauer Platz, um sich fünfzig Minuten lang von Messner über Orte und Hintergründe seiner sechs Mountain Museums filmisch unterrichten zu lassen. Für den Unermüdlichen ein erster Schritt zu seinem nächsten Vorhaben: selbst Regie zu führen.

Messners Kino.

Aufgehängt an Mauer und Fels halten Stahlseile seit 2016 eine abgestufte Box mit Metallverkleidung in der Schwebe. Drinnen finden vierzig Zuschauer Platz, um sich fünfzig Minuten lang von Messner über Orte und Hintergründe seiner sechs Mountain Museums filmisch unterrichten zu lassen. Für den Unermüdlichen ein erster Schritt zu seinem nächsten Vorhaben: selbst Regie zu führen.

Bild vergrößern (Messners Kino.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Die Inszenierung des Rundgangs verlockt immer wieder zum weiten Blick über die Alpenlandschaft, von der Texelgruppe bei Meran bis zum charakteristisch gezipfelten Schlern über dem Eisacktal.

Schauplätze.

Die Inszenierung des Rundgangs verlockt immer wieder zum weiten Blick über die Alpenlandschaft, von der Texelgruppe bei Meran bis zum charakteristisch gezipfelten Schlern über dem Eisacktal.

Bild vergrößern (Schauplätze.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Fast filigran wirken die stählernen Einbauten im Palasturm neben den maßstabgetreu aus Gips modellierten Alpengipfeln. „In die Berge schreien“ hat ihr Schöpfer Stephan Huber diese archaische Urform genannt.

Schwere Last.

Fast filigran wirken die stählernen Einbauten im Palasturm neben den maßstabgetreu aus Gips modellierten Alpengipfeln. „In die Berge schreien“ hat ihr Schöpfer Stephan Huber diese archaische Urform genannt.

Bild vergrößern (Schwere Last.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Manche Passagen dienen vor allem dem Wahrnehmen der Umgebung. T-Träger mit Zitaten berühmter Fußgänger, die überall im Gelände verteilt sind, mögen zum Verfertigen der Gedanken beim Gehen anregen.

Der Weg als Ziel.

Manche Passagen dienen vor allem dem Wahrnehmen der Umgebung. T-Träger mit Zitaten berühmter Fußgänger, die überall im Gelände verteilt sind, mögen zum Verfertigen der Gedanken beim Gehen anregen.

Bild vergrößern (Der Weg als Ziel.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Durch das hügelige Gelände, über Stege, Brücken und Treppen entlang der Mauern oder in die Türme – auf dem Rundgang sind allein vierhundert Höhenmeter zu bewältigen. Ganz im Sinne des Museumsstifters, für den sich die Welt persönlich nur mit den Füßen ausmessen lässt.

Auf und ab.

Durch das hügelige Gelände, über Stege, Brücken und Treppen entlang der Mauern oder in die Türme – auf dem Rundgang sind allein vierhundert Höhenmeter zu bewältigen. Ganz im Sinne des Museumsstifters, für den sich die Welt persönlich nur mit den Füßen ausmessen lässt.

Bild vergrößern (Auf und ab.)(Abbildung © Ludwig Moos)
In den massivsten Türmen von Sigmundskron, dem Rondell West und dem Rondell Ost, erschließen stählerne Wendeltreppen die Plattformen, die den höchsten Bergen und den alpinistischen Schlüsselrouten gewidmet sind.

Stabile Stufen.

In den massivsten Türmen von Sigmundskron, dem Rondell West und dem Rondell Ost, erschließen stählerne Wendeltreppen die Plattformen, die den höchsten Bergen und den alpinistischen Schlüsselrouten gewidmet sind.

Bild vergrößern (Stabile Stufen.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Viel Licht durch von außen unsichtbare Glaskuppeln modelliert die alten Wände und neuen Strukturen.

Erhellendes von oben.

Viel Licht durch von außen unsichtbare Glaskuppeln modelliert die alten Wände und neuen Strukturen.

Bild vergrößern (Erhellendes von oben.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Ein schmaler Raum im Rondell West versammelt Bilder berühmter Kletterer, die in den Bergen zu Tode kamen. In ihrer Mitte ein Schuh von Messners Bruder Günther, der auf einer gemeinsamen Expedition am Nanga Parbat sein Leben verlor.

Herzkammer.

Ein schmaler Raum im Rondell West versammelt Bilder berühmter Kletterer, die in den Bergen zu Tode kamen. In ihrer Mitte ein Schuh von Messners Bruder Günther, der auf einer gemeinsamen Expedition am Nanga Parbat sein Leben verlor.

Bild vergrößern (Herzkammer.)(Abbildung © Ludwig Moos)
Mit Autobahnen, Fabriken und Wohnblocks der Nachkriegszeit zeigt die Landeshauptstadt alle Merkmale einer unliebsamen Entwicklung. Wie anderswo im Land gibt es aber auch Zeichen einer architektonischen Neubesinnung. Gleich unterhalb von MMM Firmian wächst zwischen Obst und Reben das nachhaltige Stadtviertel Kaiserau/Casanova. Nach dem urbanistischen Konzept des Amsterdamer Architekten Frits van Dongen haben interdiszipliäre Arbeitsgruppen Raum für rund dreitausend Menschen geschaffen, im sozialen Wohnungsbau und durch private Genossenschaften.

Südtiroler Mischung.

Mit Autobahnen, Fabriken und Wohnblocks der Nachkriegszeit zeigt die Landeshauptstadt alle Merkmale einer unliebsamen Entwicklung. Wie anderswo im Land gibt es aber auch Zeichen einer architektonischen Neubesinnung. Gleich unterhalb von MMM Firmian wächst zwischen Obst und Reben das nachhaltige Stadtviertel Kaiserau/Casanova. Nach dem urbanistischen Konzept des Amsterdamer Architekten Frits van Dongen haben interdiszipliäre Arbeitsgruppen Raum für rund dreitausend Menschen geschaffen, im sozialen Wohnungsbau und durch private Genossenschaften.

Bild vergrößern (Südtiroler Mischung.)(Abbildung © Ludwig Moos)

»Ich habe beim Bergsteigen nie zwei Schritte auf einmal gemacht. Wenn man Grenzen verschieben will, muss man dies langsam tun, stetig und ruhigen Fußes, Schritt für Schritt. Wer in Eile Stufen überspringt, wird früher oder später stolpern.«

Reinhold Messner

Messner Mountain Museum Firmian

Das von Reinhold Messner initiierte Messner Mountain Museum umfasst eine sechsteilige Museumsstruktur, wobei jedes Haus, wie ein Satellit, jeweils einem Teilthema gewidmet ist. Im Zentrum steht dabei das Museum in Schloss Sigmundskron bei Bozen (MMM Firmian), in dem es um die Entstehung, Besteigung und Verwitterung der Berge geht. Weitere Orte und Teile sind: MMM Juval, MMM Dolomites, MMM Ortles, MMM Ripa, MMM Corones. Die Messner Mountain Museen sind weder klassische Kunst- noch Naturkundemuseen, sondern sind interdisziplinär ausgerichtet. Jedes der Häuser befindet sich an einem besonderen Ort, indem das Thema in Verbindung mit der Sammlung sowie der Architektur gebracht wird: Geografische Lage, Reliquien und Kunstwerke werden in Beziehung zueinander gesetzt. Adresse: MMM Firmian, Sigmundskronerstr. 53, I-39100 Bozen. Eintritt: Erwachsene 10 Euro, Ermäßigungen siehe Website. Öffnungszeiten: 10–18 Uhr, Donnerstag Ruhetag.

Werner Tscholl

geb. 1955 in Latsch. Italienischer Architekt aus Südtirol, Studium an der Universität Florenz Architektur. Seit 1983 betreibt er sein eigenes Architekturbüro in Morter im Vinschgau. Bekanntheit erlangte er durch seine Projekte für private Wohnhäuser in Südtirol, durch Umbauten historischer Bauten (Schloss Sigmundskron, Bozen) und Projekte für Gewerbebauten (Kellerei Tramin). 2002 nahm Tscholl an der Architekturbiennale Venedig teil. Seinem mehrfach ausgezeichneten Werk (1993 und 2006 Premio Architettura Città di Oderzo, 2006 und 2008 Dedalo Minosse Prize, 2016 Premio Architetto Italiano) wurden diverse Einzelausstellungen gewidmet. Im Rahmen des Festes der Architekten am 18. November 2016 in Venedig wurde Tscholl die Auszeichnung als italienischer Architekt 2016 überreicht.