Ausstellung und Buch – Duett der Moderne
Jan Dimog /

Kunst trifft Architektur: die Berliner Künstlerin Bettina Cohnen bringt in „Duett der Moderne“ Ost und West sowie Fotoessay und Fotokunst zusammen. In mehreren Bildserien zeigt sie Menschen in den berühmten Berliner Nachkriegsquartieren der Karl-Marx-Allee und des Hansaviertels in ihren Räumen, ihrer Komplexität und Intimität. Zugleich spürt die Fotokünstlerin der Idee der jeweiligen Architektur nach. Denn das zentrale Anliegen der Baumeister der Moderne waren gute und bezahlbare Wohnungen für alle. Dies galt ab 1950 für die Planung der „Sozialistischen Straße“ und späteren Karl-Marx-Allee in Ost-Berlin ebenso wie für das neue Hansaviertel in West-Berlin, das 1957 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (Interbau) präsentiert wurde.
Dieser Position stehen Aufnahmen gegenüber, die den Zustand der späteren Wohnareale in den frühen 1950er-Jahren zeigen. Mit der Trümmerbeseitigung ging eine aufwendige Dokumentation durch Magistrat, Senat und Bezirksämter einher, begleitet unter anderem von Fotografen wie Herbert Ewel, Möbius & Willmanowski und Leon Müller.
Aus der Rivalität der Systeme ist heute ein Duett geworden. Ein Duo, in dem Ost und West vereint sind. Mit der Ausstellung und dem gleichnamigen Buch (Deutscher Kunstverlag) entsteht ein visuelles und historisches Panorama, das die Architektur Berlins als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen begreift.
Duett der Moderne
„Visionen für den Wiederaufbau in einer geteilten Stadt
Fotografien von Bettina Cohnen 2022 / 2024 und Fotograf*innen der Berliner Verwaltung 1947–1954“. Sonderausstellung im Mitte Museum Berlin. Von 7.3.–14.9.2025, sonntags–freitags 10–18 Uhr.
Adresse: Mitte Museum, Pankstr. 47, 13357 Berlin
Eine Zusammenarbeit von THE LINK mit
- Mitte Museum
- Kultur Mitte
- Bezirksamt Mitte
Gefördert von
- Landesdenkmalamt Berlin
- WBM
- Krull Stiftung
- Gewobag
- Loehr
- Fotopioniere Louis Nicéphore
Medienpartner
- Bauwelt
- Deutscher Kunstverlag
Im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography
Duett der Moderne / Duet of Modernism
Hansaviertel und Karl-Marx-Allee, Berlin. Fotografien von Bettina Cohnen.
Jan Dimog und Hendrik Bohle (Herausgeber)
Mit Texten von Dr. Christoph Rauhut, Dr. Ursula Kleefisch-Jobst, Karen Grunow
Deutscher Kunstverlag, dt./engl., 128 Seiten, 80 Bilder, 30 Euro. ISBN-13 978-3422802827
Pressemappe
> Download
Veranstaltungen
Im Rahmen des EMOP Berlin — European Month of Photography finden zusammen mit den Bürgervereinen STALINBAUTEN e.V., Nachbarschaftsrat KMA II e.V. und Hansaviertel e.V. sowie mit der Fotokünstlerin Bettina Cohnen und dem Mitte Museum mehrere Veranstaltungen statt. Das Programm nach dem Ende des EMOP-Monats März veröffentlichen wir ebenfalls hier. Wichtig: Wir bitten um Anmeldung unter anmeldung@thelink.berlin, danke!
Eröffnung der Ausstellung und Book Release „Duett der Moderne“ (Deutscher Kunstverlag)
Zur Eröffnung der Ausstellung „Duett der Moderne“ erscheint die gleichnamige Publikation im Deutschen Kunstverlag; herausgegeben von Jan Dimog und Hendrik Bohle von der Baukulturplattform THE LINK. Moderiert von Marie Bruun Yde (Bauwelt) diskutieren die Gastautor*innen Dr. Christoph Rauhut (Leiter des Landesdenkmalamtes Berlin) und die Kunsthistorikerinnen Dr. Ursula Kleefisch-Jobst und Karen Grunow über die Bedeutung der beiden berühmten Berliner Nachkriegsquartiere Karl-Marx-Allee und Hansaviertel.
Termin: Donnerstag, 6.3.2025, 18–20 Uhr
Adresse: Mitte Museum, Pankstr. 47, 13357 Berlin
Führung durch die Ausstellung mit der Künstlerin Bettina Cohnen und Sigrid Schulze, Kuratorin, Mitte Museum
Termin: Freitag, 7.3.2025, 16.30–18 Uhr
Adresse: Mitte Museum, Pankstr. 47, 13357 Berlin
Zwischen Frankfurter Tor und Strausberger Platz: Führung durch die Karl-Marx-Allee / 1. Bauabschnitt
Zwischen 1952 und 1957 entstand im Rahmen des „Nationalen Aufbauprogramms Berlin“ an der damaligen Stalinallee in Rekordzeit ein Boulevard von 2,3 Kilometer Länge und 90 Metern Breite, beidseitig gesäumt von je sieben groß dimensionierten Wohnblöcken. Mit dem Hochhaus an der Weberwiese von Herrmann Henselmann und Rolf Göpfert war ein ikonischer Prototyp für die architektonische Gestaltung der Allee gefunden; es folgten Bauten der Architekten(-Kollektive) Egon Hartmann, Richard Paulick, Hanns Hopp, Karl Souradny, Kurt W. Leucht und Hermann Henselmann. Die Bebauung der Berliner Ost-West-Achse gilt als letzte Verwirklichung eines groß angelegten stadtplanerischen Gesamtkonzepts in Europa. Die moderate Monumentalität der Architektur und die eklektizistischen Stilmerkmale beeindrucken bis heute.
Achim Bahr vom Bürgerverein STALINBAUTEN e.V. lädt ein zu einem Rundgang durch das Wohnquartier. Vorbeispazierend an den imposanten Wohnbauten der heutigen Karl-Marx-Allee hält er an markanten Punkten und informiert über Architektur und historisch oder politisch bedeutsame Ereignisse. Dauer: ca. 3h
Treffpunkt: vor dem Haus Karl-Marx-Allee 100, 10243 Berlin
Termin: Samstag, 15.3.2025, 11–14 Uhr
Freier Eintritt bis 18 Jahre
Eintrittspreis: 10 € (Barzahlung beim Treffpunkt)
Eintrittspreis Info: der Eintrittspreis geht in vollem Umfang an den Bürgerverein STALINBAUTEN e.V.
Anmeldung per E-Mail: ja
Reservierungs-E-Mail: anmeldung@thelink.berlin
für Rollstuhlfahrer geeignet: ja
Zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz: Führung durch die Karl-Marx-Allee / 2. Bauabschnitt
Der 2. Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz wurde in der DDR in den frühen 60er Jahren geplant und realisiert. Er verkörperte den Paradigmenwechsel hin zur sozialistischen Moderne – geplant wurde nicht nur die Allee, sondern das ganze Hinterland als Wohnkomplex mit hoher Qualität. Die Idee des neuen Wohnens wurde unter den Bedingungen des industriellen, typisierten Bauens umgesetzt und steht bis heute exemplarisch für eine Idee, die in ihrer Modernität Bestand hat. Aufgrund seiner kultur- und bauhistorischen Bedeutung sowie seiner strukturellen Eigenart ist das Wohnareal seit dem Jahr 2015 ein städtebauliches Fördergebiet.
Claudia Nier vom Nachbarschaftsrat KMA II e.V. lädt zu einem Rundgang durch dieses in vieler Hinsicht interessante Gebiet und erzählt über die Geschichte des Viertels, über aktuelle und künftige Projekte. Dauer: ca. 3h
Treffpunkt: vor dem Rathaus Berlin-Mitte, Karl-Marx-Alle 31, 10178 Berlin.
Termin: Sonntag, 16.3.2025, 11–14 Uhr
Freier Eintritt bis 18 Jahre
Eintrittspreis: 8 € (Barzahlung beim Treffpunkt)
Reservierungs-E-Mail: anmeldung@thelink.berlin
für Rollstuhlfahrer geeignet: ja
Führung durch das Hansaviertel
Das Hansaviertel der Gründerzeit wurde seit 1943 bei Bombenangriffen fast gänzlich zerstört. Als innerstädtisches Trümmergebiet sollte es im Nachkriegs-Berlin Symbol des Erneuerungswillens der Stadt werden. Zu einem Wettbewerb von 1952 wurden 53 Architekten aus 13 Ländern eingeladen, allesamt Vertreter der westlich-modernen Vorstellungen vom „Neuen Bauen“, darunter Alvar Aalto, Werner Düttmann, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Oscar Niemeyer, Max Taut oder die Landschaftsarchitektin Herta Hammerbacher. 1956 wurde mit der Neugestaltung des Hansaviertels begonnen. Unter Vorsitz des Architekten Otto Bartning konnten im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Interbau 1957 der Öffentlichkeit verschiedene Bauwerke präsentiert werden, die den Bürger*innen einer neuen demokratischen Gesellschaft ein Zuhause geben sollten.
Carsten Bauer vom Bürgerverein Hansaviertel e.V. lädt ein zu einem Rundgang durch das Wohnquartier. Beginnend mit einer Einführung zum gründerzeitlichen Hansaviertel folgt ein Spaziergang vorbei an den Schlüsselbauten renommierter Architekten. Dauer: ca. 3h
Treffpunkt: vor dem Berlin Pavillon, Straße des 17. Juni 100, 10623 Berlin
Termin: Samstag, 22.3.2025, 11–14 Uhr
Freier Eintritt bis 18 Jahre
Eintrittspreis: 8 € (Barzahlung beim Treffpunkt)
Eintrittspreis Info: der Eintrittspreis geht in vollem Umfang als Spende an den Bürgerverein Hansaviertel e.V.
Reservierungs-E-Mail: anmeldung@thelink.berlin
für Rollstuhlfahrer geeignet: ja
Führung durch die Ausstellung mit der Künstlerin Bettina Cohnen und Sigrid Schulze, Kuratorin, Mitte Museum
Termin: Freitag, 28.3.2025, 16:30–18 Uhr
Adresse: Mitte Museum, Pankstr. 47, 13357 Berlin
Karte mit den Bauwerk(en)
Interaktive Karte mit Bauwerke(n):
Atriumhäuser (Arne Jacobsen [Berlin-Tiergarten] ; 1957–1958) |