IT. Mailand. Der Torre Velasca ist Zentrum der Planung eines Stadtgefüges, das sich auf dem 1943 zerbombten Carré in Domnähe entwickeln sollte. Das Projekt bestand aus mehreren Blockrandbebauungen um einen zentralen Platz, in dessen Mitte BBPR den Torre Velasca vorschlugen. Das Gebäude hat eine besondere Form, die im zentralen Kreis um den Domplatz, aus allen Richtungen über anderen Dächern, zu bewundern ist. Der hohe Schaft für Büros wird mit einer Art Bekronung ergänzt, die eine wesentlich größere Grundrissfläche besitzt und Wohnungen beherbergt. Ein zentraler Kern mit zwei angeordneten Treppenhaus- und Aufzugschächten dient statisch als ein Hohlpfeiler. Die Pfeiler der Fassade "biegen" sich entlang der Fassade und stützen die Austragung des oberen Volumens. Die Pfeiler setzten sich in rot-gelbem Klinker vor der Putzfassade auf Terracottasplitbasis ab. Die Berühmtheit erlangt das Projekt bereits früh durch die außergewöhnliche Formensprache: anstelle visueller Leichtigkeit setzen BBPR auf eine körperhafte und dominante Wirkung zweier absurd kombinierter Volumen mit steilem Dach als Abschluss. Auf dem Architekturkongress CIAM 1959 löst der Entwurf einen Bruch europäischer Rationalität und italienischen Strömungen aus. Fertiggestellt wurde das Großprojekt 1958. Heute wird der Turm gänzlich saniert.