Mailänder Moderne

Tour:

Ein Rundgang im Zentrum der Wirtschaftsmetropole, in der in den Boomjahren eine aufsehenerregende Nachkriegsmoderne entstand. .

Mailänder Moderne

Nachkriegsmoderne — Italien | 

Tour Überblick

  • Start:

    Milano Centrale

  • Ziel:

    Porta Ticinese

  • Stationen:

    14

  • Dauer:

    2 Stunden

  • Fort­bewegung:

    zu Fuß

Karte der Tour mit Route und Bauwerken

Interaktive Karte mit Bauwerke(n):

Torre di Pirelli (Gio Ponti, Luigi Nervi [IT. Mailand] ; 1961) | Torre Rasini (Emilio Lancia, Gio Ponti [IT. Mailand] ; 1935) | Via San Paolo 7 (Gio Ponti [IT. Mailand] ; 1967) | Liberty Tower (Eugenio und Ermenegildo Soncini [IT. Mailand] ; 1956) | Galleria Strasburgo (Luigi Caccia Dominioni, Francesco Somaini [IT. Mailand] ; 1957) | Corso Europa 11 (Luigi Caccia Dominioni [IT. Mailand] ; 1966) | Komplex am Corso Vittorio Emanuele (BBPR [IT. Mailand] ; unbekannt) | Edifici per uffici e negozi Corso Europa 10-12 und 18-20 (Luigi Caccia Dominioni [IT. Mailand] ; 1959) | Sede della Assolombarda (Studio Ponti Fornaroli Rosselli [IT. Mailand] ; 1964) | Torre Velasca (BBPR [IT. Mailand] ; 1958) | Corso Italia 22 (Luigi Caccia Dominioni [IT. Mailand] ; 1964) | Complesso per Abitazioni Negozi e Uffici Corso Italia 13-17 (Luigi Moretti [IT. Mailand] ; 1956) | Appartamenti Via Crivelli 15 (unbekannt [IT. Mailand] ; unbekannt) | Convento e Instituto della Beata Vergine Addolorata (Luigi Caccia Dominioni [IT. Mailand] ; 1955) |

1 Torre di Pirelli

Gio Ponti, Luigi Nervi

Der Pirelli Wolkenkrater in Sichtweite des Milano Centrale ist eines der bekanntesten Bauwerke Gio Pontis. Der Turm ist das Ergebnis Studien Pontis Kunst und Technik oder Form und Struktur gleichsam gekonnt in einen Entwurf zu integrieren. Pier Luigi Nervi wird sich ab 1954 an den finalen Entwurfsüberlegungen beteiligen: Auch Nervi bedient sich ähnlicher Formsprache wie Ponti. Ergebnis der Zusammenarbeit ist das 1961 fertiggestellte 127 Meter Hohe Gebäude, welches zu diesem Zeitpunkt eines der höchsten, mit Stahlbetontragwerk, errichteten Türme war. Der Grundriss ist rautenförmig, die Spitzen der Ecken öffnen sich jeweils. Die Raute als Gestaltungselement wird übertragen: Im Komplex befindet sich ein beeindruckendes Auditorium, dessen sichtbares Tragwerk rechteckigen Querschnitt hat und zu rautenförmigen Feldern verflochten ist. Die Glasfassade ist besonders rational gerastert und erstreckt sich über die ganze Höhe. Abschluss findet die Fassade durch ein abgetrenntes inszeniertes Dach, dass sie Höhe des Tragwerks sichtbar werden lässt(wahrscheinlich eine Entwurfsentscheidung Nervis). 1995 wird das Projekt zum Kunstdenkmal ernannt. Im Jahr 2002 beschädigt ein abstützendes Kleinflugzeug den 26. Stock des Torre Pirelli sehr - nach aufwendiger Restauration wird das Gebäude 2004 wiedereröffnet.

Ort: IT. MailandPiazza Duca d´Aosta 5-7a, IT-20124 Milano GPS: 9.2044665°N, 45.4848395°O
Karte von Torre di Pirelli, Piazza Duca d´Aosta 5-7a, IT-20124 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4848395, Longitude 9.2044665)

2 Torre Rasini

Emilio Lancia, Gio Ponti

Der Torre Rasini ist ein Element einer Blockbebauung. Zwei Wohnhäuser besetzen die Straßenecke: ein flacher Wohnbau mit heller Marmorfassade und ein zwölfstöckiger Wohnturm mit dynamischer Keramikfassade. Das Projekt ist das Ergebnis der letzten Zusammenarbeit zwischen Emilio Lancia und Gio Ponti, die in den 1920er-Jahren Teil der neoklassizistischen Bewegung waren. Der Turm greift viele Bezüge zum Mailänder Stil der Zwanzigerjahre auf: besonders markant sind halbzylindrische Volumen, runde Öffnungen, als auch die Ausrichtung der Ziegelung. Gio Ponti wird später den Pirelli Turm, ein Mailänder Wahrzeichen, bauen und die populäre Design- und Architekturzeitschrift Domus gründen.

Ort: IT. MailandBastioni di Porta Venezia 1, IT-20121 Mailand GPS: 9.1980209°N, 45.477587°O
Karte von Torre Rasini, Bastioni di Porta Venezia 1, IT-20121 Mailand (GPS Koordinaten: Latitude 45.477587, Longitude 9.1980209)

3 Via San Paolo 7

Gio Ponti

Der Bürokomplex des Nationalen Versicherungsinstitutes (INA) umfasst einen kompakten Block mit sieben oberirdischen Geschossen. Durch die Anordnung ergibt sich ein Innenhof, der für ausreichende Belichtung der Büroräume sorgt. Die Fassade des 1967 fertiggestellten Komplexes ist das zentrale Entwurfselement des Projektes. Während der Sockel durchgehend den Straßenzug begleitet, ist die Schauseite gen Via Paolo in Abschnitte unterteilt. Ponti widmete den Öffnungen in der rautenförmigen Keramikfassade viel Aufmerksamkeit: Fenster sind asymmetrisch bündig mit der Fassade angeordnet, um die weite Fassadenfläche aufzulösen. Die schimmernden Fliesen und spiegelnden Fenster reflektieren Himmel und Straßengeschehen. Den Abschluss der Komposition bildet ein zurückgesetztes Dachgeschoss.

Ort: IT. MailandVia San Paolo 7, IT-20121 Milano GPS: 9.1933351°N, 45.4657247°O
Karte von Via San Paolo 7, Via San Paolo 7, IT-20121 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4657247, Longitude 9.1933351)

4 Liberty Tower

Eugenio und Ermenegildo Soncini

Der Liberty Tower wurde von den Architektenbrüdern Eugenio und Ermenegildo Soncini entworfen und bis 1956 erbaut. Der Büroturm ist eines der wichtigsten Gebäude des Mailänder Zentrums: Am Piazza del Liberty hat der Turm Alleinstellungsmerkmal und eine besondere Präsenz. Die Fassade wird durch die klare vertikale Struktur von Zwillingssäulen geteilt, die am Dach Spitze und Abschluss gekonnt definieren: wie auch unten laufen die gepaarten vertikalen Stränge wieder zusammen. Die Säulen sind mit Keramikfliesen in sattem dunkelgrün verkleidet. Das Kulturdenkmal befindet sich in Nähe der repräsentativsten Einkaufsstraße Mailands. Gegenüber, an der Via San Paolo 7, verwirklichte Gio Ponti sein architektonisches Können.

Ort: IT. MailandPiazza del Liberty 4, IT-20121 Milano GPS: 9.194646°N, 45.4655109°O
Karte von Liberty Tower, Piazza del Liberty 4, IT-20121 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4655109, Longitude 9.194646)

5 Galleria Strasburgo

Luigi Caccia Dominioni, Francesco Somaini

Von dem berühmten Corso Europa führt eine Galerie durch einen Gebäudekomplex Dominionis bis zu der Via Durini, an der sich zahlreiche edle Geschäfte reihen. Dominioni gestaltete die Passage, ähnlich wie auch andere Durchgänge oder Eingangshallen, organisch fließend: die geschwungenen Wände geleiten den Passanten durch die Galerie, die zu ihren Seiten jeweils raumhoch verglast sind. Besondere Gestaltungselemente sind das satte Rot der Gewölbe, Atrien mit Lichtöffnungen aus runden Glasbausteinen, als auch die vereinzelten Marmorvertäfelungen der Seitenwände. Das besonders zarte Marmormosaik, welches organisch den Bodenbelag ziert, wurde von Francesco Somaini entworfen. Mit ihm arbeitete Dominioni auch die Eingangshallen anderer Projekte aus. Somaini gestaltete ebenfalls eine Eingangshalle im Teatro della Scala.

Ort: IT. MailandGalleria Strasburgo, IT-20122 Mailand GPS: 9.197785377502441°N, 45.46490478515625°O
Karte von Galleria Strasburgo, Galleria Strasburgo, IT-20122 Mailand (GPS Koordinaten: Latitude 45.46490478515625, Longitude 9.197785377502441)

6 Corso Europa 11

Luigi Caccia Dominioni

Mit diesem Gebäudekomplex hat sich der Mailänder Architekt Dominioni mit einem weiteren Projekt am Corso Europa verewigt: 1966 fertiggestellt, ist das Bürogebäude mit Geschäftszone im Sockel ein wichtiges Glied eines der bekanntesten Straßenzüge Mailands. Der Komplex besteht aus zwei gleichen rechteckigen Körpern, die durch einen Brückenbau miteinander verbunden sind und auch stilistisch ähnlich behandelt werden. Die Sockelzone, eines der wichtigsten Entwurfsmittel Dominions, ähnelt einem Laubengang und ist durch auffällige Steinsäulen abzulesen. Durch einen mittigen Brückenbau wird ein Durchgang zu einer historischen Kirche im Innenhof ermöglicht. In der ersten und obersten Etage entschied sich Dominioni für durchgehende Glasbänder, die Beginn und Abschluss der dunklen Klinkerfassade kennzeichnen. Alle Fenster des Gebäudes am Corso haben ein skulpturales Tympanon (ein Tempelmotiv), welches sich weiß vor dunkler Fassade akzentuiert. Aktuell wird nicht nur dieser Komplex am Corso Europa 11 saniert: Der gesamte Corso ist einer Teil umfassadenen Sanierungsmaßnahme, um das nachkriegszeitliche Erbe langfristig zu erhalten.

Ort: IT. MailandCorso Europa 11, IT-20122 Milano GPS: 9.1967969°N, 45.464668°O
Karte von Corso Europa 11, Corso Europa 11, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.464668, Longitude 9.1967969)

7 Komplex am Corso Vittorio Emanuele

BBPR

Die Ergänzung des Stadtgefüges von BBPR besteht aus zwei Gebäudeteilen: Gen Corso Vittorio Emanuele richtet sich ein horizontaler Körper. Das Gebäude ist mit einem Arkadengang mit Geschäftszone im Erdgeschoss Vermittlungselement zum Platz von San Vito in Pasquirolo, der im Innenhof zum Corso Europa liegt. Das zweite Gebäude, ein hoher Wohnturm, richtet sich gen Innenhof zum Corso Europa aus. Die Gestaltungselemente beider Gebäudeteile sind einheitlich und erinnern sehr an die Sprache, die BBPR auch beim Torre Verlasca und anderen Projekten verwendete. Mit langen Steinplatten verkleidete Fassaden werden durch vertikale Elemente gebrochen. Besonders dekorativ ist ebenfalls die sichtbare Konstruktion des Arkadengangs: Metallträger kreuzen sich und formen ein Netz aus Rauten.

Ort: IT. MailandCorso Vittorio Emanuele II 24-28, IT-20122 Mailand GPS: 9.196033477783203°N, 45.46480941772461°O
Karte von Komplex am Corso Vittorio Emanuele, Corso Vittorio Emanuele II 24-28, IT-20122 Mailand (GPS Koordinaten: Latitude 45.46480941772461, Longitude 9.196033477783203)

8 Edifici per uffici e negozi Corso Europa 10-12 und 18-20

Luigi Caccia Dominioni

Der Corso Europa ist Schauplatz besonders gelungener Architekturen Dominions. Nicht nur diese Fassade, sondern auch benachbarte und gegenüberliegende sind von moderner Eleganz. Das siebenstöckige Gebäude liegt entlang des Corso mit gerader langer Hauptfassade, die in der Formensprache wohl die strengste und modernste Dominionis ist. Die Glasfassade besteht nicht nur aus unbeweglichen Elementen: Die bündigen Fenster sind vertikal schwenkbar, in mehreren Positionen verschließbar und in anderen Geschossen sogar horizontal verschiebbar. Die für ihn charakteristische geschlossene Keramikfassade zeigt sich in diesem Projekt nur an den Kopfseiten. Während die Fassade als auch die Bürogeschosse rational gestaltet sind, ist das Erdgeschoss im Grundriss wesentlich fließender und bewegter ausgestaltet. Am Corso Europa 18-20 erbaute Dominioni eine Kopie des Corso 10, die nur durch niedrige Bestandsgebäude und einen Verbindungstrakt optisch getrennt sind. Der "Zwilling" besitzt die selbe Rhythmik und eine geringe die Varianz der Fassade.

Ort: IT. MailandCorso Europa 10-12/ 18-20, IT-20122 Milano GPS: 9.1961337°N, 45.4639939°O
Karte von Edifici per uffici e negozi Corso Europa 10-12 und 18-20, Corso Europa 10-12/ 18-20, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4639939, Longitude 9.1961337)

9 Sede della Assolombarda

Studio Ponti Fornaroli Rosselli

Das Bürogebäude verfügt über sechs oberirdische Stockwerke, einen Grundriss von einfacher Geometrie, eine gläserne Hauptfassade gen Via und einen Innenhof mit terrassiertem Garten. Der Sockel ist überhoch und ebenfalls mit einer Glasfassade gestaltet: Ein großräumiges Atrium lässt Blicke in den grünen Garten des Innenhofs schweifen und führt in das Untergeschoss samt dreier Sitzungsräume. Im Erdgeschoss zeichnet sich in den Innenräumen als auch in der Hauptfassade die Tragstruktur ab: Sichtbare Betonunterzüge durchstoßen u.a die Glasfassade und präsentieren die zeitgeistliche Konstruktionstechnik. Die Glasfassade an sich ist äußerst rational gerastert und fein ausgearbeitet. Die Assolombarda befindet sich in unmittelbarer Nähe des Torre Velasca und spiegelt die Krone des Turms BBPR´s. Die spiegelnde und durchlässige Fassade des 1964 fertiggestellten Gebäudes versucht zwischen der Assolombarda und dem historisch gefestigten, im Weltkrieg unversehrten, Stadtblock zu vermitteln. Aktuell wird der Bürokomplex saniert.

Ort: IT. MailandVia Pantano 9, IT-20122 Milano GPS: 9.19153690338135°N, 45.4599418640137°O
Karte von Sede della Assolombarda, Via Pantano 9, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4599418640137, Longitude 9.19153690338135)

10 Torre Velasca

BBPR

Der Torre Velasca ist Zentrum der Planung eines Stadtgefüges, das sich auf dem 1943 zerbombten Carré in Domnähe entwickeln sollte. Das Projekt bestand aus mehreren Blockrandbebauungen um einen zentralen Platz, in dessen Mitte BBPR den Torre Velasca vorschlugen. Das Gebäude hat eine besondere Form, die im zentralen Kreis um den Domplatz, aus allen Richtungen über anderen Dächern, zu bewundern ist. Der hohe Schaft für Büros wird mit einer Art Bekronung ergänzt, die eine wesentlich größere Grundrissfläche besitzt und Wohnungen beherbergt. Ein zentraler Kern mit zwei angeordneten Treppenhaus- und Aufzugschächten dient statisch als ein Hohlpfeiler. Die Pfeiler der Fassade "biegen" sich entlang der Fassade und stützen die Austragung des oberen Volumens. Die Pfeiler setzten sich in rot-gelbem Klinker vor der Putzfassade auf Terracottasplitbasis ab. Die Berühmtheit erlangt das Projekt bereits früh durch die außergewöhnliche Formensprache: anstelle visueller Leichtigkeit setzen BBPR auf eine körperhafte und dominante Wirkung zweier absurd kombinierter Volumen mit steilem Dach als Abschluss. Auf dem Architekturkongress CIAM 1959 löst der Entwurf einen Bruch europäischer Rationalität und italienischen Strömungen aus. Fertiggestellt wurde das Großprojekt 1958. Heute wird der Turm gänzlich saniert.

Ort: IT. MailandPiazza Velasca 3-5, IT-20122 Mailand GPS: 9.1898169°N, 45.4598179°O
Karte von Torre Velasca, Piazza Velasca 3-5, IT-20122 Mailand (GPS Koordinaten: Latitude 45.4598179, Longitude 9.1898169)

11 Corso Italia 22

Luigi Caccia Dominioni

Der Komplex Corso Italia 22-24 umfasst ein gesamtes städtebauliches Fragment: Zwei Türme begrenzter Höhe schließen zusammen mit dreigeschossiger Brückenkonstruktion einen von mehrstöckigen Wohngebäuden und Wohnturm gebildeten Innenhof gen Corso Italia ab. Der Sockel mit zentralem Brückenelement direkt am Corso wird durch Säulen und Gewölbe geziert. In Kontinuität der Bögen reiht sich auch ein Durchgang zu einem grünen Innenhof ein. Der Durchgang entwickelt sich mittig der Brücke zu einem Atrium mit Lichtspiel im Gewölbe. Der fließend organisch gestaltete Marmorboden des Atriums wurde durch Francesco Somaini entworfen und zieht sich bis in die Eingänge hinein. Die Planung des Projektes begann 1957. Die Wohn- und Bürogebäude wurden 1964 vollendet und sind bereits hochwertig saniert worden.

Ort: IT. MailandCorso Italia 22, IT-20122 Milano GPS: 9.1873545°N, 45.4576451°O
Karte von Corso Italia 22, Corso Italia 22, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4576451, Longitude 9.1873545)

12 Complesso per Abitazioni Negozi e Uffici Corso Italia 13-17

Luigi Moretti

Der Komplex am Corso Italia setzt sich aus unterschiedlichen Gebäudetypologien zusammen. Entlang der Via Rugabella erstreckt sich ein zweistöckiges Gebäude mit Geschäften im Erdgeschoss und Büronutzungen in den zwei oberen Stockwerken. Mit den Kopfseiten entlang des Corso stehen sich zwei Bürogebäude gegenüber und bilden das Tor zum Innenhof des Stadtblocks. Ein Komplex schiebt sich expressiv in den Straßenraum hinein und verschneidet sich mit dem Sockel inklusive Brückenelement. Das Ende des Hofes setzt ein doppelter Wohnturm, dessen Fassade durch einen vertikalen Schlitz getrennt ist. Die Fassaden des gesamten Stadtfragmentes sind sehr divers und reichen von schmalen schlitzartigen Fassadenöffnungen bis hin zu vollflächigen Glasfassaden. Auch die Materialwahl ist divers: Äußerst kleinteiliges Marmormosaik ziert großflächige Außenwände. Die Umsetzung und Planung umfasste 5 Jahre (1951-1956). Die Komplexität des Projektes lies die Gesamtkosten steigen und war mit Grund für die Auflösung der projektfinanzierenden Baugesellschaft Cofimprese, die Moretti für zahlreiche Wiederaufbauprojekte in Mailand mitgründete. Heute sind alle Wohnungen und Büroeinheiten privatisiert und hochwertig saniert.

Ort: IT. MailandCorso Italia 13-17, IT-20122 Milano GPS: 9.18739891052246°N, 45.4559707641602°O
Karte von Complesso per Abitazioni Negozi e Uffici Corso Italia 13-17, Corso Italia 13-17, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4559707641602, Longitude 9.18739891052246)

13 Appartamenti Via Crivelli 15

unbekannt

Das geteilte Wohngebäude an der Via Crivelli befindet sich im Gefüge des Giardino Oriana Fallaci neben einem weiteren architektonischen Meisterwerk: Die Appartementi an der Via Quadronno 24 von Morassutti und Mangiarotti. Die Gebäude sind Teil eines nachkriegszeitlichen Sanierungsprogramms und führen als vertikale Gärten das grüne Konzept des imaginären durchgängigen Gartens von dem Park in die Wohnbebauung fort. Die geschwungene Form des Grundrisses zeichnet sich auch in umlaufenden berankten Balkonen ab. Ebenso einzigartig und organisch ist das geschwungene Vordach, dass den Eingang zwischen den zwei abgetrennten Wohnkomplexen markiert. Die runden Säulen mit Kreisrunden Säulenköpfen ergänzen das florale und organisch weiche Gesamtbild, das auch der aufwendig gestaltete Mosaikboden des Eingangs vermittelt. Die Fassaden sind in dunkelbrauner Keramikoptik gehalten - typisch für die Architektur der Mailänder Avantgardisten der Nachkriegszeit.

Ort: IT. MailandVia Crivelli 15, IT-20122 Milano GPS: 9.19295406341553°N, 45.4542045593262°O
Karte von Appartamenti Via Crivelli 15, Via Crivelli 15, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4542045593262, Longitude 9.19295406341553)

14 Convento e Instituto della Beata Vergine Addolorata

Luigi Caccia Dominioni

Das gesamte rituelle Gebäude wurde 1955 fertiggestellt, ist Sitz eines Frauenordens und wird als Kloster sowie als Institut mit Bibliothek genutzt. Das fünfstöckige Gebäude besteht aus einem geradlinigen Baukörper, der durch kleinere Gebäudeteile zur Erschließung an der Rückseite ergänzt wird. Richtung Straße (Via Sambuco) addieren sich zwei höhere Teile für eine Kapelle und einen Hauptsaal. Entlang der Vorderseite lassen sich Nutzungen in der Fassade ablesen: Studierzimmer entlang der Loggia, Gemeinschaftsschlafräume im dritten und vierten Stock, sowie Schlafzellen der Nonnen in der fünften Etage. Die Steinkachelfassade mit sechseckiger Fliese verändert sich von offen zu äußerst geschlossen: Hohlformen bilden eine Art Gitter aus, die zum Schutz privatester Zonen dienen. Suggestive Lichtspiele entstehen. Das Gestaltungselement der Musterung mit Hohlformen wird auch für die Rückseite übernommen. Das Kloster kann vom Rande des Parco Papa Giovanni Paolo II betrachtet werden. Die historische Basilica di Sant'Eustorgio grenzt ebenfalls an diesen Park an.

Ort: IT. MailandVia Santa Croce 15, IT-20122 Milano GPS: 9.1828968°N, 45.4534426°O
Karte von Convento e Instituto della Beata Vergine Addolorata, Via Santa Croce 15, IT-20122 Milano (GPS Koordinaten: Latitude 45.4534426, Longitude 9.1828968)