Georg Meistermann (Menschen, Büros & Architekt*innen)

Maler, Zeichner und Glasmaler

Georg Meistermann war ein deutscher Maler, Zeichner und Glasmaler, der insbesondere für seine Arbeiten im Bereich der Kunst am Bau und seine Glasfenster bekannt wurde. Meistermann schuf über eintausend Glasfenster an rund 250 Orten in Europa, darunter Werke für Kirchen, öffentliche Gebäude und profane Bauten.


Länder: Deutschland
Ort: Solingen / Köln

Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf von 1930 bis 1933 bei Werner Heuser, Heinrich Nauen und Ewald Mataré musste er sein Studium aufgrund der politischen Verhältnisse unter den Nationalsozialisten abbrechen. Diese stempelten seine Kunst als "entartet", weshalb Meistermann zunächst als freier Künstler und Zeichenlehrer tätig war.

In den 1950er Jahren entwickelte Meistermann sich zu einem führenden Vertreter der modernen abstrakten Kunst. Seine Werke zeichnen sich durch eine geometrische Formsprache aus, die Farbe, Form und Linie in den Fokus rückt. Besonders seine Glasfenster verbinden innovative künstlerische Ansätze mit architektonischen Räumen. Ein Beispiel ist die Glaswand der Bottroper Heilig-Kreuz-Kirche von 1957, die als erste rein abstrakte Gestaltung im sakralen Raum Deutschlands gilt.

Meistermanns Arbeiten waren nicht nur ästhetisch anspruchsvoll, sondern auch gesellschaftlich engagiert. Er setzte sich für demokratische Werte ein und warnte vor einem Wiedererstarken des Nationalsozialismus. Seine Gestaltung des Sitzungssaals im „Langen Eugen“ in Bonn (1970) ist ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von künstlerischem Anspruch und politischem Inhalt.

Neben seiner Tätigkeit als Künstler war Meistermann auch ein einflussreicher Lehrer an verschiedenen Akademien, darunter die Städelschule in Frankfurt und die Kunstakademie Düsseldorf. Als Präsident des Deutschen Künstlerbundes (1968–1972) engagierte er sich für die Belange seiner Zunft.

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