THE LINK to #RuhrKunstMuseen –  Für die Kunst und die Stadt

in English:

Museum Folkwang.

Für die Kunst und die Stadt

Kunst (am Bau) — Deutschland | 

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»I suppose I'm trying to build an architecture that's as timeless as possible, although we're all creatures of our age.
«

David Chipperfield, Architekt

Nach Osthaus Tod veräußerte die Familie den Nachlass 1921 dem von den Bürgern der Stadt Essen gegründeten Folkwang-Museumsverein. Er fand sehr schnell geeignete Räume in den beiden Villen der Brüder Goldschmidt und ließ eigens einen Museumsanbau errichten. Der Zweite Weltkrieg beschädigte das Ensemble schwer. Ein Großteil der Sammlung war unwiederbringlich zerstört. 1956 begann man mit dem Bau des neuen Museums Folkwang als eines der ersten Museen der deutschen Nachkriegszeit. Dabei folgte der einfache Entwurf ganz dem Gedanken Osthaus, ein Museum für die Stadt, ihre Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen. Der Architekt Horst Loy schuf zusammen mit W. Kreutzberger und E. Hösterey ein geradliniges Gebäude mit wechselseitigen Blickbeziehungen von innen nach außen, ein Haus mit Innenhöfen und breiten Fensterfronten, die sich maximal zur Stadt hin öffnen. Das 1960 erbaute Gebäude wurde schnell zu klein. Bereits in den 1980er-Jahren erfolgte die ungeliebte Erweiterung durch Kiemle, Kreidl & Partner, die 2010 dann auch durch David Chipperfields fließend leichten Anbau ersetzt wurde. Sein Entwurf folgt meisterhaft dem ursprünglichen Gedanken eines offenen Hauses. Nichts hier hält den Blick auf. Nur manchmal, wenn er am Ende der langen Flure auf gewöhnliche Wohnhaus-Tristesse trifft, gerät er ins Stocken. Aber nur ganz kurz, denn dann wird einem wieder bewusst: dieses Haus wurde für die Kunst, die Stadt und ihre Bürger gebaut.

Chipperfields Neubau ergänzt den denkmalgeschützten Altbau von 1960. Eine großzügige Freitreppe führt in einen offenen Hof mit Café und Restaurant, der durch eine Glasfassade zur Straße hin geschützt ist.

Museum Folkwang

Chipperfields Neubau ergänzt den denkmalgeschützten Altbau von 1960. Eine großzügige Freitreppe führt in einen offenen Hof mit Café und Restaurant, der durch eine Glasfassade zur Straße hin geschützt ist.

Bild vergrößern (Museum Folkwang)(Abbildung © Hendrik Bohle)
Die Fassaden sind mit recycelten lichtgrünen Glaselementen bekleidet.

Museum Folkwang

Die Fassaden sind mit recycelten lichtgrünen Glaselementen bekleidet.

Bild vergrößern (Museum Folkwang)(Abbildung © Hendrik Bohle)
Der durch zwei Innenhöfe umschlossene Gartensaal ist noch original möbliert.

Museum Folkwang

Der durch zwei Innenhöfe umschlossene Gartensaal ist noch original möbliert.

Bild vergrößern (Museum Folkwang)(Abbildung © Hendrik Bohle)
Verschiedene Höfe vermitteln immer wieder zwischen innen und außen.

Museum Folkwang

Verschiedene Höfe vermitteln immer wieder zwischen innen und außen.

Bild vergrößern (Museum Folkwang)(Abbildung © Hendrik Bohle)
Das langgestreckte Gebäudeteil an der Kahrstraße leuchtet abends wie eine transparente Vitrine.

Museum Folkwang

Das langgestreckte Gebäudeteil an der Kahrstraße leuchtet abends wie eine transparente Vitrine.

Bild vergrößern (Museum Folkwang)(Abbildung © Jan Dimog)

For the art and the city

This is the museum of the nineteenth-century and classical modernist art in Germany. Ernst Osthaus laid the cornerstone of the collection in 1902, in the Westphalian city of Hagen. 

After his death, Osthaus’s family sold his estate in 1921 to the Folkwang Museum Association, established by the residents of the city of Essen. The group quickly found suitable spaces for the art and had its own museum built. However, World War II damaged the buildings badly; a large part of the collection was irreparably destroyed. In 1956, building began for the new Folkwang Museum, which was to be one of the first museums built in post-war Germany. The museum’s simple design followed Osthaus’s idea: to create a museum for the city and its citizens. The architect Horst Loy, together with W. Kreutzberger and E. Hösterey, created a building with straight lines in which one can see the outside from within and vice versa, a building with interior courtyards and wide window fronts that open up as much as possible onto the city. The building, which opened in 1960, quickly became too small. In the 1980s, an unloved extension was built by Kiemle, Kreidl & Grimbacher, only to be replaced in 2010 by David Chipperfield’s fluid, light addition. Its design mostly follows the original conception of an open house. Nothing here obstructs the eye. Only sometimes, if one encounters the sadly ordinary apartment buildings at the end of the long corridors, does one get stuck. But only for a short moment, because then one once again becomes aware: This house was built for the art and for the city.

Museum Folkwang

ist Teil der dichten Museumslandschaft der Metropole Ruhr und des Netzwerks der RuhrKunstMuseen. Es besteht aus zwanzig Kunstmuseen und wurde anlässlich des europäischen Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 gegründet. Das Netzwerk steht für eine Museumslandschaft mit nationaler und internationaler Ausstrahlung und der weltweit größten Dichte moderner Kunst. Der Schwerpunkt liegt auf der Kunst vom 19. Jahrhundert über die Moderne bis zur Gegenwart. Über fünfzehn Städte hinweg erstreckt sich ein zusammenhängendes Netz von hochkarätigen Sammlungen, untergebracht in Industriebauten, Schlössern, herausragenden Architekturen der Nachkriegsjahrzehnte und spektakulären Neubauten.

Adresse und Öffnungszeiten

Museumsplatz 1, D-45128 Essen. Öffnungszeiten: Di. und Mi. von 10–18 Uhr, Do. und Fr. von 10–20 Uhr. Sa., So. und Feiertage von 10–18 Uhr, Mo. geschlossen

Architekten

Ursprünglicher Bau: Horst Loy mit W. Kreutzberger und E. Hösterey (1960)

1. Erweiterung: Kiemle, Kreidt und Partner, Allerkamp, Niehaus, Skonia (1983)

2. Erweiterung: David Chipperfield Architects (2010)

David Chipperfield Architects

Gründung: 1985. Büros in Berlin (seit 1998), Shanghai (seit 2005) und Mailand (seit 2006). Zu den Bauaufgaben zählen Kultur-, Wohn-, Gewerbe- und öffentliche Projekte sowie Masterpläne. Mit David Chipperfield Design werden zudem Produkte und Möbel, u. a. für Alessi, Cassina IXC und Zumtobel realisiert. David Chipperfield Architects hat über 100 internationale Preise und Auszeichnungen für herausragende Entwurfsleistungen erhalten, darunter 2007 den RIBA Stirling Prize für das Literaturmuseum der Moderne in Marbach und 2011 den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur – Mies van der Rohe-Preis sowie den Deutschen Architekturpreis für den Wiederaufbau des Neuen Museums. Architekt und Prof. Dipl.-Ing. Alexander Schwarz arbeitet seit 1996 für für das Büro. 2006 wurde er Geschäftsführer und 2011 Partner des Berliner Büros von David Chipperfield Architects. Seit 2015 lehrt er an der Universität Stuttgart am "Institut für Öffentliche Bauten und Entwerfen".