MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst: Höhepunkt am Hafen – Architektur in Duisburg
Duisburg. Deutschland. Das MKM ist eines der größten Privatmuseen in Deutschland und steht für die gelungene Umwandlung eines Industriebaus zu einem modernen Ausstellungsgebäude, realisiert von Herzog & de Meuron aus Basel. Das Schweizer Architekturbüro hat auch den im September 2021 eröffneten Erweiterungsbau entworfen. Beide Bereiche hat unser Gastautor Ludwig Moos erkundet.
In Duisburg fing alles an. Vor gut zweihundert Jahren schuf hier am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr Franz Haniel das erste Großunternehmen zur Förderung und Verarbeitung von Kohle und Erz. Im Landschaftspark Duisburg-Nord legen die bis 1985 befeuerten Hochöfen noch ein beeindruckendes Zeugnis von der Montanindustrie im Ruhrgebiet ab. Die Natur erobert Teile des Geländes zurück, die Bauten bieten Platz für Sport und kulturelle Events.
Die Zeichen des Wandels, den der Ruhrpott mit der Abkehr von Kohle und Stahl durchläuft, sind auch andernorts in Duisburg zu finden. Wirtschaftlich vor allem im Stadtteil Ruhrort mit dem inzwischen größten Binnenhafen der Welt, der mit seiner Zugverbindung nach China auch ein Endpunkt der neuen Seidenstraße ist. Kulturell mit dem Innenhafen im Zentrum, zu dessen Revitalisierung das Museum Küppersmühle den stärksten Beitrag leistet – mit Anklängen an die Tate Modern in London, woran die für Umbau und Ausbau verantwortlichen Architekten Herzog & de Meuron selbst erinnern.
"Ich habe keine Vorliebe für diese oder jene Architektursprache. Es ist mir wichtig, eine möglichst breite Palette zu bespielen, nicht nach Lust und Laune, aber in präziser Reaktion auf eine bestimmte Aufgabenstellung. Hier bei der Küppersmühle ergab es Sinn, dass der Neubau sich in einer Addition anfügt und das, was schon da ist, in verwandter Art ergänzt: eben beinahe so, als ob es schon immer hier gewesen wäre."
Jacques Herzog, Architekt, zitiert in der Süddeutschen Zeitung, 4. Oktober 2021