25hours Hotel The Circle – Abflug
Übernachten:Die Buchung
So geht Vorfreude. Einige Tage vor der Anreise erhalte ich eine Mail mit nützlichen Links und Tipps zu Köln und dem Friesenviertel. "Time for another adventure", heißt es. Im Haus wären das die Monkey-Bar und das Restaurant Neni in der achten Etage. Eine Reservierung ist vorab unbedingt erforderlich und vor allem empfehlenswert. Die israelisch-levantinisch geprägte Küche ist göttlich und kommt nicht nur räumlich dem Himmel sehr nah. 25hours kooperiert zudem mit verschiedenen Partnern. MyDriver holt die Gäste vom Flughafen ab. Vor Ort können Schindelhauer Bikes und Minis gemietet bzw. zur Probe gefahren werden. Fotobegeisterte leihen sich einfach und so weit verfügbar, Olympus OM-D Kameras an der Rezeption. Das auch die kostenfrei sind, versteht sich von selbst.
Das Check-In
Die beiden UFOs rechts und links des Eingangs wirken winzig vor der monumentalen Muschelkalk-Fassade des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Gerling-Versicherungskonzerns. Die Lobby ist überwältigend. Hier war zuvor die Schalterhalle. Die kreisrunde Rippendecke aus Stahlbeton erscheint wie eine überdimensionale Turbine, schwebend über einer fantastischen Welt historischer und futuristischer Zitate. Hinter der Rezeption an der linken Seite verweist ein goldener Schriftzug auf Panzerglas auf den ehemaligen Hausherrn. Der heutige Empfang ist eher lässig. Alle wichtigen Infos kommen prompt. Zeit zum Abheben ins Universum von "The Circle".
Die Zimmer
Retro-Futurismus ist der Leitgedanke des Hauses und das bezieht sich nicht nur auf die öffentlichen Räume. Die Zimmer fächern sich über der Lobby um einen kreisrunden Hof. Im „Inner Circle“ geht es futuristisch zu, in Türkis-Tönen und mit offenem Bad. Im „Outer Circle“ setzten die Gestalter auf retro. Von der Dusche gleitet der Blick über die Kölner Skyline, mit viel Glück direkt auf den Dom. Nur geschützt durch eine Blumenampel. Drehbare Horizontallamellen grenzen den Badbereich bei Bedarf raffiniert gegen den Schlafbereich ab. Die Technik erinnert an Arne Jacobsens Balkonbrüstungen in seinen Fernblickhäusern in Burgtiefe auf Fehmarn.
Die Architektur
Das Gerling-Quartier im Kölner Friesenviertel war eines der ambitioniertesten städtebaulichen Projekte der Wirtschaftswunderjahre. Heute ist es eines der größten bundesdeutschen Baudenkmäler aus dieser Zeit. Entworfen wurde es unter anderem von Helmut Hentrich und Hans Heuser, zwei ehemaligen Mitarbeitern von Albert Speer, sowie vom umstrittenen Bildhauer und Architekten Arno Breker. 2006 wurde die Versicherungsgruppe übernommen und deren Zentrale leer gezogen. Seitdem hat sich das monumentale Muschelkalk-Ensemble zur Stadt hin geöffnet. Den krönenden Abschluss bildet seit diesem Sommer das 25hours Hotel The Circle im kreisrunden ehemaligen Verwaltungsgebäude, das 1966 von Heinrich Sobotka und Gustav Müller entworfen wurde. Sein Inneres könnte in kaum einem größeren Kontrast zur machtvollen Architektur stehen. Die Macher des Hotels und das Berliner Kreativteam von Studio Aisslinger setzten voll auf Retro-Futurismus im Sinne von Haus–Rucker-Co. Da geht es farbig, licht und atmosphärisch zu. Ein Haus mit maximalem Wohlfühlcharakter und subtiler historischer Verweise. Die Nachfolger des Düsseldorfer Künstler-Kollektivs O&O Baukunst waren dann auch für die behutsame Sanierung und die umfangreiche Neugestaltung des Rundbaus verantwortlich. Sensibel legten sie die Qualitäten des Bauwerks frei, stellten die reliefierte Natursteinfassade wieder her und setzten eine gold eloxierte Krone aufs Dach. Nach dem wundervollen Bikini Berlin zeigt die Gruppe erneut, das mit einem innovativen Hotel-Konzept, das die Historie des Bestandes respektiert, eine positive Stadterneuerung im Sinne der Bewohner*innen möglich ist – weltoffen und kosmopolitisch. Im Friesenviertel hat nach der kleinen und feinen Boutiqueherberge Qvest Hotel hideaway mit dem 25hours Hotel The Circle nun das zweite wirklich besondere Hotel der Rheinmetropole eröffnet.
Unsere redaktionell unabhängige Hotel-Recherche verdanken wir der Einladung des 25hours Hotel The Circle.
25hours Hotel The Circle
Kategorie: junges und bezahlbares Design-Hotel mit Tagungsflächen, Stadttourismus. Adresse Im Klapperhof 22–24, D-50670 Köln, Tel. +49 (0)221 161 53 0, thecircle@25hours.com
Köln
ist mit mehr als einer Million Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt in NRW und nach Berlin, Hamburg und München die viertgrößte Stadt Deutschlands und eine der geschichtsträchtigsten Städte des Landes. Als Oppidum Ubiorum geht sie auf eine römische Gründung 38. v. Chr. zurück, die später Colonia Agrippinensis hieß. Köln ist heute eine bedeutende Industrie- und Technologiemetropole mit Sitz zahlreicher Banken- und Versicherungsunternehmen. Als Medienstandort vor allem für Fernseh- und Rundfunksendungen hat die Stadt zusätzlich Bedeutung. Den städtebaulichen Akzent setzen mehrere Hochhäuser, von denen viele in den 1980er-Jahren entstanden. Der Dom ist das (gotische) Wahrzeichen der Stadt und wurde 1996 zum Weltkulturerbe erklärt. Die Museum(neu)bauten wie das Kolumba von Peter Zumthor sind ein wichtiger Teil der zeitgenössischen Architektur der Stadt. Eine der größten städtebaulichen Projekte war ab den 1990er-Jahren der Umbau des Güterbahnhofs Gereon zum MediaPark. Die Umwandlung des Hafens von Mülheim, des Deutzer Hafens und Rheinauhafens sind wegen ihrer zentralen Lagen, Flächen und Bestandsbauten wichtige innerstädtische Projekte für Gewerbe, Kultur und Wohnungsbau
O & O Baukunst
Die Gründer von Ortner & Ortner Baukunst Laurids und Manfred Ortner arbeiteten bereits seit 1967 bzw. 1971 gemeinsam mit Günther Zamp Kelp und Klaus Pinter als Künstlerkollektiv "Haus-Rucker-Co" in Wien zusammen. Es folgten Studios in Düsseldorf und New York. Ihre Arbeiten bewegten sich programmatisch im Spannungsfeld der Freien Kunst und der Architektur. Ihr Wirken beeinflusste die Strömungen in der Kunst nachhaltig und nahm viele künftige Entwicklungen vorweg. Mitte der 1980er-Jahre wandte sich ihr Interesse zunehmend auch konkreten Bauaufgaben zu. 1990 wurden Ortner & Ortner Baukunst mit dem Bau eines der größten Kulturzentren Europas, dem MQ Wien, beauftragt. Seitdem hat sich ihr Wirkungsfeld kontinuierlich erweitert. Sie errichteten weitere bedeutende Kulturbauten, sowie zahlreiche Wohn-, Geschäfts-und Bürogebäude. Im Jahr 2011 stießen Roland Duda, Christian Heuchel, Florian Matzker und Markus Penell als Gesellschafter und Geschäftsführer in das Unternehmen hinzu. 2012 eröffnete sie das "O&O Depot", eine Kunstgalerie in Berlin. Heute ist die Firma an drei Standorten vertreten: Wien, Berlin und Köln.
Studio Aisslinger
zählt zu den erfolgreichsten Designbüros Europas. Der Schwerpunkt des von Werner Aisslinger (* 3.11.1964 in Nördlingen) gegründetetn Büros liegt auf Produktdesign, Designkonzepte und Markendesign. Sein Interesse gilt neuen Materialien und Technologien. Daraus erwachsen nach seiner Ansicht heute Innovationen – anders als in der jüngeren Vergangenheit, in der allein die Form im Vordergrund stand. Aisslinger studierte von 1987 bis 1991 an der Hochschule der Künste in Berlin und arbeitete von 1989 bis 1992 für Jasper Morrison, Ron Arad und das Studio De Lucchi in Mailand. 1993 gründete er sein Studio Aisslinger in Berlin. An der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe war er von 1998 bis 2005 Professor für Design. Seit 2006 ist er ständiges Mitglied des Kuratoriums der Raymond Loewy Foundation und sitzt in der Jury des Lucky Strike Designer Awards.